3520 Kinder vom Kita-Streik in Düsseldorf betroffen – Eltern noch solidarisch
Trotz Vorwarnung verlangte der Streik der Mitarbeiter der städtischen Kindertagesstätten den Eltern einiges ab. 26 Einrichtungen blieben heute ganz geschlossen, in 31 weiteren gab es einen Notdienst. 101 städtische Kindertagesstätten gibt es in Düsseldorf, mehr als die Hälfte folgte dem Streikaufruf.
Ein Protestzug von 700 Menschen versammelte sich heute Mittag zur Abschlusskundgebung vor dem Rathaus. Dabei waren Streikende aus Hilden, Erkrath und Düsseldorf. Stephanie Peifer von Verdi freute sich über die Beteiligung und auch über die Eltern, die gekommen waren, um den Streikenden ihre Solidarität zu bekunden.
Ziel: Tarifvertrag
Die Forderung nach der Neubewertung der Aufgaben und damit der Eingruppierung der Gehälter stiess bislang bei den Arbeitgeberverbänden auf taube Ohren. Ein entsprechender Tarifvertrag ist nicht in Sicht. Daher werden die streikenden Kita-Mitarbeiter ihre Ankündigung des unbefristeten Streikes auch durchziehen. „Die Motivation ist groß und die Stimmung gut“, erklärt die Verdi-Sprecherin. Für die nächsten Tage sind noch Aktionen geplant. Der sogenannte Erzwingungsstreik werde so lange dauern, bis die Verbände ein seriöses Angebot vorlegen.
Der Streik ist unbefristet
Einen langen Atem werden dann auch die Eltern brauchen, die keinen Urlaub nehmen können oder Verwandte oder Freunde zum Einspringen haben. Für 122 Kinder vermittelte der i-Punkt Familie der Stadt Notplätze. Die meisten Eltern hatten sich schon selbsttätig um Unterbringung gekümmert. Teilweise stellten Kitas freier Träger Notplätze zur Verfügung.
Pech haben die Jugendlichen, die in die Freizeiteinrichtungen in der Altenbrückstraße, der Chemnitzer Straße, der Kiefernstraße oder der Velberter Straße gehen wollen. Auch sie bleiben geschlossen.
Kostenerstattung entallende Verpflegung
Einzige gute Nachricht für Eltern: Das Essen, dass die Kinder an den Streittagen nicht bekommen, muss auch nicht bezahlt werden. Auf Antrag erhalten die Eltern das Verpflegungsentgeld von 3,25 Euro pro Tag erstattet. Eine Erstattung der Elternbeiträge ist nicht vorgesehen.
i-Punkt-Familie
Auch in den nächsten Tagen ist der i-Punkt-Familie bei der Vermittlung von Notplätzen behilflich. Ab 7.30 Uhr sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort unter der Telefonnummer 89-98870 zu erreichen.