Düsseldorf Corona Virus: 720 Anfragen im Diagnosezentrum, Virusalarm am Flughafen, Absagen
Der Bedarf an Informationen zum Coronavirus ist riesengroß. 720 Anrufer zählte das städtische Infotelefon (0211-8996090) allein am Montag (2.3.) bis 16 Uhr. Teilweise waren das zu viele für die acht Menschen an den Telefonapparaten. Fälschlicherweise schaltete sich deshalb eine Bandansage ein mit dem Hinweis „Sie rufen außerhalb unserer Dienstzeiten an.“ Dieser Fehler sei rasch abgestellt worden, versichert die Stadt. Und hat weitere Kräfte für die rund um die Uhr erreichbare Telefonhotline geordert. Ein Brite mit Corona-Verdacht landete mit einer Maschine aus Abu Dhabi am Düsseldorfer Flughafen. Die Firmen Electronic Partners und Zurheide sagten große Firmenevents ab.
16 Corona-Tests in Düsseldorf notwendig
Wie unwahrscheinlich es ist, dass sich Menschen anstecken, zeigt diese Zahl: Laut städtischen Angaben bekamen von den 600 Anrufern der Hotline am Freitag, Samstag und Sonntag drei Personen einen Termin für einen Virustest im Diagnostikzentrum. Von den 720 Anrufern am Montag müssen 13 einen Virus-Test machen und bekamen hierzu einen Termin. Das Diagnosezentrum wird heute und morgen in Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft im Düsseldorfer Gesundheitsamt betrieben. Ab Mittwoch zieht es in die ehemaligen Räume der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf, SWD, in Düsseldorf Bilk.
Erst anrufen
Die Stadt appelliert an die Bürger: Das Diagnostikzentrum sei allein für Düsseldorfer und in Düsseldorf Arbeitende gedacht. Bürger aus anderen Städten müssten sich an ihre Wohnorte wenden. Und: „Termine für das Diagnostikzentrum werden nur über das Informationstelefon vergeben. Die Abklärung, ob ein Test tatsächlich notwendig ist, kann im Diagnostikzentrum aus organisatorischen Gründen nicht geleistet werden. Wer ohne Termin dort auftaucht, muss leider abgewiesen werden.“
Kritik an Praxisschließungen
Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) begrüßte auf Nachfrage von report-D ausdrücklich die Einrichtung des Düsseldorfer Diagnosezentrums. Andere Städte würden diese Idee übernehmen, die Arztpraxen und Kliniken entlaste. Die Ärzteschaft werde beim Betrieb mit dem Düsseldorfer Gesundheitsamt eng zusammenarbeiten. Ausdrücklich kritisiert wurden vom KVNO-Sprecher Mediziner, die ihre Praxen unter Hinweis auf das Coronavirus am Montag geschlossen hatten. „Es gibt neben dem Coronavirus eine ganze Reihe weiterer Erkrankter, denen wir helfen müssen“, sagte er. Die Kassenärztliche Vereinigung sei am Wochenende mit dem Kauf von Schutzausrüsten – Masken, Handschuhe, Überzüge – in erhebliche Vorleistungen gegangen. Diese Ausrüstung werde nun auf die 80 Notfallpraxen im Bereich der KVNO verteilt. Der Rest komme Praxen im Kreis Heinsberg zugute.
Virusalarm am Flughafen
Für einen Coronavirusalarm am Düsseldorfer Flughafen sorgte am Montag (2.3.) ein britischer Staatsbürger, der mit einer Maschine der Fluggesellschaft Ethad aus Abu Dhabi landete und in Düsseldorf umsteigen wollte. Er hatte sich vor dem Abflug auf Corona testen lassen. Die Diagnose kam es nach dem Start und wurde über den Flugkapitän den Düsseldorfer Behörden mitgeteilt: Bei dem Mann waren Viren festgestellt worden. Da er keinerlei Symptome zeigte, wurde vereinbart, dass er in Düsseldorf in einem Einzelzimmer untergebracht wurde und erneut getestet wird. Rund 20 Mitreisende wurden namentlich erfasst und durften ihre Reise fortsetzen – so die Stadt Düsseldorf.
Events angesagt
Das Handelsunternehmen ElectronicPartner teilte mit, es habe seine Jahresveranstaltung 2020 in Düsseldorf abgesagt. Dazu wurden rund 8000 Besucher aus 16 Staaten erwartet. Ihnen wollten rund 100 Aussteller ihre neusten Produkte vorstellen. Verbrauchermarktbetreiber Zurheide verschiebt das für den 22. März geplante Zurheide Gourmet Festival unter Hinweis auf das Coronavirus. Es wird am 4. Oktober 2020 nachgeholt, die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Dies betreffe auch ein Champagner-Tasting am 14. März bei Crown an der Berliner Allee. Letzteres wäre ein Termin im Rahmen von „ProWein goes City“ gewesen und wird auf den Nachholtermin der Messe verschoben. Die Messe ProWein war bereits von der Düsseldorfer Messegesellschaft gestrichen worden. Der verkaufsoffene Sonntag am 8. März entfällt damit ebenfalls – er war an die ebenfalls abgesagte Messe Beauty gekoppelt.