Adolf Nazis Geburtstag: Dügida ratlos und die Antifa präsent, lautstark, gewaltfrei
Die islamfeindliche Dügida ist in puncto Abstrusitäten durchaus steigerungsfähig. Das ist die Erkenntnis des Montagabends (20.4). Die rechten Krakeeler, nachzählbar knapp 50 Versprengte aus allen Teilen NRWs, verzehrten auf dem Bahnhofsvorplatz demonstrativ Schweinefleisch in Form mitgebrachter Bockwürste – als leuchtendes und weithin sichtbares Fanal ihrer Anti-Islam-Haltung.
Mit hängender Zunge zur Bockwurst: Dügida stresst
Sie taten das kalt, denn das Grillen war ihnen polizeilich verboten worden. Das ist so abseitig, dass nicht einmal die ultrarechte, als verfassungsfeindlich eingestufte Pro NRW etwas mit Dügida zu tun haben will. Szenekenner vermuten, dass nun die ebenfalls in Düsseldorf personell vertretene NPD versuchen werde, die Reste zu übernehmen.
In Weiß vorn: Bastian Pufal, der seinen Pro NRW Mitgliedsausweis zerriss
Viel ist es nicht. Seit die frühere Anmelderin wegen ihrer menschenfeindlichen Sprüche und Handlungen in Düsseldorf Rede- und Versammlungsleiterinnenverbot hat, führt ein Mann das Wort, der sich als Bastian Pufall vorstellt. Pro NRW aus Köln. Bisher: Denn am Montagabend zerriss er demonstrativ seinen Mitgliedsausweis und erklärte seinen Rücktritt von einem Vorstandsposten, der bei einfachem Googeln nicht verifizierbar war. Er und Melanie Dittmer seien nun freischaffende Berater, sagte der ganz in Zahnarzt-Weiß gekleidete Agitator. Applaus oder Jubel der Versammlung blieben daraufhin allerdings aus. Es schien, als sei der rechtsextreme Flügel eher ratlos.
Provozierte hinter Polizei und bekam einen Anschiss: Dügist
Auch der Marsch zuvor wurde flüchtigen Schrittes absolviert. Dügida merkt, dass es zu Ende geht. Die Antifa mit rund 450 Teilnehmern geleitete die Rechten bis zu ihren Zügen. Lautstark, aber immer gewaltfrei. Mit einem lauten „Haut ab“, aber ohne große Scharmützel mit der Polizei. Ein grauhaariger Dügida-Teilnehmer, der in einen Nahverkehrszug nach Dortmund stieg, erlebte hingegen sein blaues Wunder auf dem Bahnsteig. Er nutzte seinen Polizeischutz, um sich aktiv hinter den breiten Rücken der Beamten auf die Zehenspitzen zu stellen und gegen die Antifa zu stänkern.
Da wurde es einem Beamten zu viel. Er dreht sich um und bat zunächst sachlich um Ruhe. Als der rechtsextreme Zausel weiter provozierte, bekam er eine polizeilich Standpauke, die ihn zusehends schrumpfen und verstummen ließ.
Die Zeichen sind klar: Es ist – längst – genug. Und mehr und mehr merken das auch die, die sich in ihrer Rolle als ultrarechte Hetzer so sehr selbst gefallen.