Streik in Düsseldorf: An der Uniklinik soll Frieden einkehren
Nach dem Gespräch am Montag (20.8.) mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Vertretern der Landesregierung, der Unikliniken Düsseldorf und Essen, des Arbeitgeberverbandes und Gewerkschaftsvertretern, kommt nun etwas Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen. Mit Hilfe zweier Mediatoren sollen nun Schlichtungsgespräche geführt werden, die auf drei Tage angesetzt sind. Während dieser Gespräche herrscht Friedenspflicht, das bedeutet der Streik wird ausgesetzt. Wann die Gespräche starten, ist noch nicht bekannt. Daher wird vorerst weiter gestreikt und auch die Solidaritätskundgebung mit den Streikenden am Donnerstag (23.8.) fällt nicht aus.
Bei der Gesundheitsministerkonferenz im Juni in Düsseldorf hatten Laumann und Spahn den Streikenden Hilfe zugesagt, passiert war seitdem nichts
Die Gespräche am Montag waren sehr intensiv und alle Beteiligten hatten stillschweigen über die Ergebnisse bis Dienstagnachmittag vereinbart. Diesmal hielten sich alle daran und so vermeldeten Landesregierung, Uni-Klinik und die Gewerkschaft erst nach 16 Uhr, dass nun eine Schlichtung starten soll.
Schlichter gesucht
Eine oder zwei unabhängige Personen sollen als Schlichter fungieren. Für sie wird es eine harte Aufgabe werden, denn für die Schlichtungsgespräche sind lediglich drei Tage vorgesehen. Das bedeutet, die Parteien müssen sich schnell einigen, um diesen Schlichtungsversuch erfolgreich zu gestalten. Während der drei Tage wird der Streik unterbrochen. Ein Starttermin wurde noch nicht mitgeteilt.
Gewerkschaft hofft auf Entlastung für Beschäftigte
Ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper setzt darauf, dass mit Hilfe der Schlichter eine Lösung gefunden wird, die spürbar, verbindlich und rasch Entlastungen bringt. Die Beschäftigten sind misstrauisch, da der Klinikvorstand bisher keine Entlastungsmaßnahmen nach ihren Vorstellungen angeboten hat. Dennoch werden sie vereinbarungsgemäß den Streik während der Schlichtungsgespräche unterbrechen.
Bei der Demo vor ihrem Ministerium hatte NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen kein Ohr für die Streikenden
UKD hat Entgegenkommen signalisiert
Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor des UKD sieht in der Schlichtung die Chance auf faire Vereinbarungen für die Entlastung der Mitarbeiter auf Grundlage der Inhalte der aktuellen Vereinbarung in Baden-Württemberg. Dabei ginge es nicht um einen Tarifvertrag, sondern um rechtssichere Vereinbarungen. Es gibt bereits eine „Verabredung über Entlastung“ und der UKD-Vorstand ist zuversichtlich, dass diese Verabredung ein guter Rahmen für die Schlichtung ist.
In der Pressemitteilung der Uniklinik heißt es, das man eine rechtlich verbindliche Vereinbarung zwischen Vorstand und verdi treffen will, die auch vom Personalrat des Universitätsklinikums unterzeichnet wird. Das UKD will 100 zusätzliche Stellen in der Pflege schaffen, davon 30 noch im Jahr 2018. Die praktische Ausbildung in der Pflege soll verbessert werden. Zur Personalbedarfsbemessung soll es Regelungen geben, ebenfalls eine feste Definition von Soll-, Regel- und Nachtdienstbesetzungen auf den Stationen. Wenn nicht genügen Personal auf den Stationen verfügbar ist, soll ein Konsequenzenmanagement das Vorgehen regeln.
Um den Pflegekräften den Rücken zu stärken, sind alle eingeladen am Donnerstag an der Demo teilzunehmen
Soldidaritätsdemo am Donnerstag, 23. August
Unabhängig von den Schlichtungsgesprächen ruft die Gewerkschaft ver.di für Donnerstag zu einer großen Solidaritätsdemonstration auf. In den vergangenen Wochen haben viele Patienten und Düsseldorfer ihre Unterstützung für die Ziele der Streikenden bekundet.
Mit einer großen Demonstration soll am Donnerstag, 23. August, ab 17 Uhr ein Zeichen gesetzt werden, dass die Unterstützung in Düsseldorf groß ist. Dort kann Flagge für die Entlastung der Pflegekräfte gezeigt werden. Der Demonstrationszug startet um 17 Uhr am Moorenplatz. Über die Moorenstraße, Witzelstraße, Mecumstraße, Erasmusstraße, Corneliusstraße, Ernst-Reuter-Platz, Berliner Allee, Martin-Luther-Platz, Kö, Giradetbrücke, Trinkausstraße und Heinrich-Heine-Allee geht es zum Grabbeplatz, wo es um 18 Uhr eine Kundgebung gibt.
Jeder ist eingeladen sich zu solidarisieren und die Demonstration zu begleiten oder zur Kundgebung zum Grabbeplatz zu kommen. Informationen zur Aktion finden sie hier.