Düsseldorf: Fortuna-Kerze brennt und soll beim Siegen unterstützen
Ungewohnte Klänge waren am Dienstagabend (28.8.) in der Altstadt-Kirche St. Lambertus zu hören: Das Lied „An Tagen wie diesen“ mit Orgel und Saxophon dürfte Premiere gehabt haben. Gemeinsam mit rund 100 Fans hielt Stadtdechant Monsignore Ulrich Hennes den Saisoneröffnungsgottesdienst für die Fortunen. Die 1,20 Meter große Fortuna-Kerze wurde gesegnet und wird nun bei Spielen brennen.
Neben Fortuna Vorstand Erich Rutemöller nahm auch Manschaftskapitän Oliver Fink am Gottesdienst teil
Vielleicht würde nicht jeder auf den ersten Blick die katholische Kirche und Fortuna in Zusammenhang bringen. Doch Stadtdechant Monsignore Ulrich Hennes und auch der Küster von St. Lambertus, Joel Benedikt Puschinski, sind große Fortuna Fans. Aber auch unter den Fanclubs gibt es bekennende Christen. „Totale Offensive Fortuna Düsseldorf“ heißt ein christlicher Fanclub der Fortunen. So entstand die Idee, die Fußballsaison mit einem Eröffnungsgottesdienst zu beginnen, zu dem die Fans am Dienstagabend in die Lambertuskirche eingeladen waren.
Stadtdechand Hennes hielt den Wortgottesdienst und fand in der Predigt passende Worte. Denn auf dem Fußballplatz würde nach klaren Regeln gespielt und es geht um ein respektvolles und tolerantes Miteinander, führte er aus. Als er dabei eine Parallele zu den Vorfällen in Chemnitz zog, applaudierten einige der Kirchenbesucher spontan. Feindschaft sollte tabu sein, auch wenn auf dem Platz spielerisch gekämpft würde. Mit Gottes Segen beteten die Gottesdienstbesucher für eine gute Saison, faire Spiel und Leichtigkeit.
Die neue Bundesliga-Kerze trägt neben dem F-95-Logo auch in goldener Schrift das Datum des Aufstiegs in die 1. Bundesliga, der 13. Mai 2018.
Die Kerze wird auf ihren Platz neben dem Marienaltar gebracht
Nach der Segnung der Fortuna-Kerze fand sie ihren Platz am Seitenaltar „Maria in der Not“. Dazu spielte Kantor Marcel Ober und ein Saxophonist die Hymne der Toten-Hosen „Tage wie diese“. Die Kerze wird nun bei jedem Spiel der Düsseldorfer brennen.
Düsseldorf und Köln – es kann nur eine Kerze geben
Ob eine brennende Kerze wirklich Einfluss auf die Spielstärke einer Mannschaft nehmen kann, werden nicht alle glauben. Doch Stadtdechand Hennes sieht gewisse Zusammenhänge. Denn in der vergangenen Saison stand neben der Fortuna-Kerze auch eine kleine Kerze für den Verein der Nachbarstadt mit Dom – aus Barmherzigkeit, da der Abstieg drohte. Doch immer wenn diese kleine Kerze brannte, verlor die Fortuna. Offenbar brachte sie den Düsseldorfer kein Glück und man entschied sich, sie nicht mehr anzuzünden. Damit haben die Fortunen den Aufstieg dann geschafft.