Palliativstation der Uniklinik Düsseldorf: Eine der schönsten letzten Stationen
Wer mit der Uniklinik (UKD) sterile Krankenhausflure und gestresstes Pflegepersonal verbindet, kann auch andere Erfahrungen machen. Denn eine der schönsten Stationen liegt im Untergeschoss der Medizinisch-Neurologisch-Radiologische Klinik (MNR). Beim Tag der offenen Tür der Palliativstation konnten Besucher sich am Samstag (11.8.) einen Eindruck verschaffen, dass diese Station zwar oft die letzte für Patienten ist, dies aber alles andere als abschreckend und traurig wirkt.
Die Rhein-Fanfaren spielten gerne auf der Naturbühne des Gartens der Palliativstation
Live-Musik der Rhein-Fanfaren hallte am Samstag (11.8.) vom Innenhof der MNR-Klinik über das Gelände und dort, wo die Patienten die denkbar schlechtesten Diagnosen haben, wurde fröhlich gefeiert. Dr. Martin Neukirchen, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Palliativmedizin, und sein Team freuten sich über zahlreiche Besucher, die den Tag der offenen Tür für einen Besuch nutzten.
Eine kleine Galerie gibt es auf dem Flur der Palliativstation, deren Bilder regelmäßig ausgetauscht werden
Schon der Flur der Station vermittelt einen bunten und fröhlichen Eindruck. Von Patienten und Angehörigen gemalte Bilder und Porträtfotos zieren die Wände. Es gibt acht Zimmer für Patienten, aber deutlich mehr Menschen werden von dem Team betreut, die auch auf den Stationen liegen. Das Betreuungsangebot ist ganzheitlich ausgerichtet und geht von Entspannung über Kunst, Reiki, Aromatherapie, Klangschalen bis zu psychologischer Betreuung. Und wenn einem Patienten, der nicht mehr aufstehen kann, nach einer Zigarette ist, wird ihm auch dieser Wunsch in dem im Innenhof angelegten Garten erfüllt. Mit vielen blühenden Pflanzen, einem selbst eingesätem Rasenstück und einem kleinen Brunnen genießen die Patienten, Mitarbeiter und Ehrenamtler eine kleine Oase.
Nicht das Sterben, sondern gute Gespräche und fröhliche Stimmung, bestimmten den Tag der offenen Tür
Der Mensch und seine Würde stehen bis zum Schluss im Mittelpunkt der Arbeit der Palliativstation. Ziel ist es seine Lebensqualität durch gezielte Therapien zu verbessern oder zu erhalten. Ein Grundstein bei der Arbeit ist die Einbeziehung der Angehörigen, für die auch in den Patientenzimmern eine Schlafcouch gerichtet werden kann. Das Essen kann in einem Gruppenraum mit Küche eingenommen werden und unterliegt nicht dem klassischen Klinik-Rhythmus. Da können auch abends nochmal Bratkartoffeln gerichtet werden.
Das Begegnungszimmer der Palliativstation
Psychologische Begleitung wird für den Patienten und seine Familie angeboten. Therapieräume mit Entspannungsmöglichkeiten gibt es ebenso wie den Raum der Stille. Dort werden die Patienten aufgebahrt, wenn sie gestorben sind. Die Angehörigen können sich Zeit lassen Abschied zu nehmen. Dazu gehört, dass der Verstorbene nicht einfach dem Bestatter übergeben wird, sondern gewaschen und in der privaten Kleidung seine letzte Reise antritt.
Der Raum der Stille
Neben dem Klinikpersonal gehören über 40 Ehrenamtler zum Team, die Zeit mit den Patienten, aber auch mit den Angehörigen verbringen. Seit August 2017 sind sie in einem Hospizdienst organisiert und begleiten Patienten der gesamten Uniklinik.