Demonstration in Düsseldorf gegen die geplanten Änderungen im Jagdgesetz
15 Tausend Jäger, alle mit leuchtend oranger Kleidung, demonstrierten am Mittwoch (18.3.) lautstark in Düsseldorf. Vom Sammelplatz an den Oberkasseler Rheinwiesen zogen sie bei strahlendem Sonnenschein bis vor die Bannmeile des Landtages. Auf dem Weg und auf dem Versammlungsplatz machen sich Jäger, Waldbauern, Landwirte, und Grundbesitzer immer wieder durch das Tönen ihrer Jagdhörner bemerkbar.
Sie wollen sich Gehör verschaffen, denn was die Rot-Grüne Regierung an Änderungen im Jagdgesetz plant, wollen sie nicht akzeptieren.
Die Jadggesetznovelle wird von den Jägern abgelehnt
Plakate mit der Aufschrift „Grün-Rot ist Jägers Tod“ künden von der Empörung über Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, der die Gesetzesänderung auf dem Weg gebracht hat. Er sieht sich im Recht, denn er hält das Jagdgesetz nicht mehr für zeitgemäß und möchte eine ökologische Ausrichtung durchsetzen. Zu den Änderungen gehört die Einschränkung der jagdbaren Arten, das generelle Tötungsverbot für wildernde Katzen, das Fütterungsverbot von Schwarzwild und die Wiedereinführung der Jagdsteuer. In den Augen der Jäger geht dies an der Realität vorbei. Sie werfen dem Grünen–Politiker Remmel vor, er betreibe Klientelpolitik und vertrete bevorzugt die städtische Bevölkerung und die Umweltverbände.
Armin Laschet (CDU) propagiert Verantwortung statt Bevormundung
Der Streit tobt seit Monaten und erreicht mit der Demonstration seinen vorläufigen Höhepunkt. Landesjägerpräsident Ralph Müller-Schallenberg erntet großen Beifall der Menge, als er Remmel vorwirft, der Gesetzentwurf richte sich gegen die Jagd und die Jäger im ländlichen Raum. Unterstützt wird er auf der Bühne von diversen politischen Vertretern. Armin Laschet (CDU), Christian Lindner (FDP) und Joachim Paul (Piraten) stehen zu den Jägern und sehen sie als Natur- und Tierschützer. Die Verdienste der Jägerschaft müssen anerkannt werden, denn sie hegen Tiere, bekämpfen Tierseuchen und Wildschäden und sind wichtiger Bestandteil der Umweltbildung.
Christian Lindner (FDP) sieht das neue Jagdrecht auf der falschen Fährte
Johannes Remmel tritt nicht selber vor die Menge, er lässt den Grünen-Fraktionsvize Norwich Rüße den Vortritt. Unter Pfiffen und Hörnerblasen versucht er seinen Standpunkt von der Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz und der fehlenden Akzeptanz der Bevölkerung für die Jagd vorzutragen. Das will aber keiner hören.
Jochen Ott (SPD) verschafft sich mit gemäßigten Tönen Gehör. Er verspricht Annäherung bis zur endgültigen Verabschiedung des Gesetzes im Juli.
Die Polizei war zufrieden mit der Demonstration. Es kam zu keinen Zwischenfällen.