Düsseldorf: Diese Woche wird es noch heißer
Wer dachte es sei in den vergangenen Tagen heiß gewesen, wird in den nächsten Tage lernen – es geht noch heißer. Ein Hitzewelle mit Temperaturen weit über 30 Grad rollt auf uns zu. Mensch, Tier und Natur sollte sich vorbereiten.
Die Ämterrunde der Stadt saß am Montag (23.7.) zusammen, um Vorbereitungen für die anstehende Hitzewelle zu treffen. Ämterübergreifend wurden Maßnahmen, Vorkehrungen und Empfehlungen besprochen. Dabei war die Bewässerung der Natur ebenso Thema, wie die Situation der Bevölkerung, der Zustand von Straßen und Schienen und die Trinkwasserversorgung.
Gefahr für Mensch und Tier
Der Aufenthalt für Kinder und Tiere in überhitzten Fahrzeugen kann innerhalb kürzester Zeit zu Lebensgefahr führen. Im Sommer können in einem Fahrzeug schnell Temperaturen von 60 Grad Celsius und mehr erreicht werden. Bereits nach wenigen Minuten kann ein Hitzestau im Fahrzeug zu Ohnmacht und Kreislaufversagen führen. Da helfe auch kein Spalt breit geöffnete Seitenfenster.
Bei der Hitze muss auf ausreichende Flüsigkeitszufuhr geachtet werden
Wichtig ist bei Hitze die ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Nach Empfehlungen des Gesundheitsamtes sollten über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Am besten eignen sich Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Alkoholische, koffeinhaltige und stark gesüßte Getränke sind hingegen zu vermeiden. Eine kostenlose Versorgung mit Trinkwasser unterwegs ist an den Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke und in Geschäften und Restaurants möglich, die an dem Refill-Aufkleber zu erkennen sind. Wer einen Behälter mitbringt, kann sich dort versorgen.
Ist es krankheitsbedingt möglich, nur wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sollte ein Arzt zur optimalen Trinkmenge befragt werden. Bei der Einnahme von Medikamenten, die mit dem Wärme- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Verbindung stehen, sollte der Hausarzt kontaktiert und die weitere Einnahme besprochen werden. Medikamente sollten jedoch keinesfalls selbstständig abgesetzt werden.
Da durch vermehrtes Schwitzen Flüssigkeit und Mineralien verbraucht werden, sollten auf Nahrung mit hohen Wasseranteil, wie Obst und Gemüse gesetzt werden. Mehrere kleine und leichte Mahlzeiten sind zu bevorzugen. Beim Einkaufen sollte darauf geachtet werden, dass die Kühlkette bei verderblichen Nahrungsmitteln nicht unterbrochen wird. Bei den warmen Temperaturen vermehren sich Krankheitserreger schnell und so können beispielsweise Salmonellen eine Lebensmittelvergiftung verursachen.
Die eigenen Aktivitäten sollten den Tageszeiten und Temperaturen angepasst werden, um große Anstrengungen zu vermeiden. Schattige Orte, eine kühle Dusche und helle, luftiger Kleidung aus Baumwolle oder anderen Naturfasern werden ebenso empfohlen wir eine Sonnenbrille Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
Tagsüber wird dazu geraten die Fenster geschlossen zu halten und für Vorhänger oder Rollläden sie Hitze draußen zu halten. Stattdessen sollte in den kühleren Morgen- und Abendstunden ausgiebig gelüftet werden.
Gerade junge Bäume haben es derzeit schwer, da ihre Wurzeln noch nicht so ausgeprägt sind, Foto: Stadt Düsseldorf
Brandgefahr in der Natur
Ehemals grüne Rasenflächen sind braun und viele Bäume zeigen vertrocknete Blätter. So herrscht erhöhte Brandgefahr in Grünanlagen, Feldern und Wäldern. Bereits kleine Funken reichen aus, um trockenes Laub oder Gras zu entzünden. Weggeworfene Zigarettenasche, das Wegschnippen von Kippen aus Fahrzeugen heraus oder Funkenflug beim Grillen können verheerende Folgen haben und Brände auslösen.
Im Wald und auf Grünflächen ist laut Landesforstgesetz grundsätzlich jedes Anzünden und Unterhalten von Feuer strengstens verboten. Ein absolutes Rauchverbot gilt in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober Bei Verstößen drohen erhebliche Bußgelder durch die Forstbehörde, im Schadensfall auch Regressansprüche. Im Falle eines Brandes soll sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr gerufen werden.
Die Feuerwehr und die Awista leisten aktuell dem Gartenamt Amtshilfe und wässern an vielen Standorten im Stadtgebiet die Straßenbäume. Neben dieser Unterstützung bittet die Stadt weiterhin die Bevölkerung um Hilfe. So freuen sich die Straßenbäume vor der eigenen Haustür mindestens einmal wöchentlich über sechs Eimer Wasser. Das ist besser, als einmal am Tag nur ein bisschen zu wässern.
Die Hitze hat auch Auswirkungen auf die Gewässer in den Parks. So kann es in überhitzten Gewässern zu Sauerstoffmangel kommen, was ein Fischsterben verursachen könnte. Außerdem treten bei langanhaltender Hitze verstärkt Blaualgen (Cyanobakterien) auf. Diese Bakterien können Toxine bilden, die bei Kontakt ab einer gewissen Konzentration für Mensch und Tier gefährlich werden können. Gartenamt und Feuerwehr werden in den nächsten Tagen an den ersten Teichen mit Umwälzen und Frischwasserzufuhr beginnen.
Schienen, Straßen und Wasserversorgung
Trotz sinkendem Wasserpegel führt der Rhein noch genügend Wasser, um über das Uferfiltrat die Trinkwasserversorgung zu sichern. So erwarten die Stadtwerke keine Versorgungsprobleme. Bei Fahrbahnen und Schienen sind noch keine Schäden gemeldet worden. Der Stadtentwässerungsbetrieb weißt darauf hin, dass es derzeit an manchen Stellen in der Nähe von Gullys zu Geruchsbelästigungen durch Ausdünstungen aus der Kanalisation kommen kann. Hat es nicht geregnet, kann es vorkommen, dass die Kanäle nicht ausreichend gespült werden und liegengebliebene Feststoffe anfangen zu riechen. Erste Hilfe kann ein Eimer voll Wasser sein, der in den Gully geschüttet wird. Sollte die Belästigung störend anhalten, kann dies beim Stadtentwässerungsbetrieb gemeldet werden, damit ein Spülung veranlasst wird.