Düsseldorf schaut sich den Blutmond an – und den hellen, extragroßen Mars
Nur alle 105 Erdenjahre hat „Hans, Guck in die Luft“ einen wirklich märchenhaften Ausblick. Nämlich immer dann, wenn der Mond den langen Schatten der Erde kreuzt. Das passierte über Düsseldorf am Freitagabend, exakt 21.18 Uhr. Auftritt: der Blutmond. Im Gefolge: der Mars.
Fotografin Karina Hermsen hatte sich in der Nähe des Segelflugplatzes Düsseldorf Hubbelrath aufgestellt. Und brauchte, wie so viele in der Landeshauptstadt, ein wenig Geduld. Denn langsam, ganz langsam machte sich der Mond im Erdenschatten bemerkbar. 103 Minuten lang dauerte seine Passage. Gegen zehn nach zehn soll er am besten zu sehen gewesen sein.
Den Mars im Schlepptau
Ganz Rot wird der Mond übrigens, weil im Erdenschatten nur noch das langwellige Licht durchdringt – bekannt vom Sonnenuntergang. Und die Sache mit dem Mars folgt ebenfalls festen Umlaufbahnen. Er braucht für seine Runde um die Sonne doppelt so lange wie die Erde. Derzeit ist er „nun“ 60 Millionen Kilometer entfernt und wirkt deshalb so groß und so hell. Menschen im Südosten Europas hatten übrigens den besten Blick auf den Blutmond und den hellen, großen Mars. Türkei- und Griechenlandurlauber etwas waren in der Nacht zu Samstag deutlich im Vorteil.
Als nächstes verfinstert sich die Sonne
Eindeutiges Highlight dieser Himmelsbeobachtung: der Wieder-Austritt aus dem Erdschatten, der auf unserem Bild rechts zu sehen ist. Plötzlich begann er wieder zu strahlen, der Mond. Das nächste Himmelstheater naht bereits: Am 11. August wird es nach Angaben der Astronomen eine teilweise Sonnenfinsternis geben. Dies passiert exakt zwei Wochen nach dem Blutmond. Und im November kommen die Leoniden – ein Kometenschauer, der regelmäßig für einen regelrechten Sternschnuppen-Regen sorgt.
Foto: Karina Hermsen