Düsseldorfer wehren sich mit Eierwürfen gegen rechtsextreme Krakeeler
Nun reicht‘s den Anwohnern: Auf die knapp 70 rechtsextremen Krakeeler aus allen möglichen Städten flogen am Montagabend (2.3.) in Düsseldorf aus mehreren Fenstern entlang des Demonstrationszugs Eier. Die Hooligans leuchteten daraufhin mit Taschenlampen die Fassaden ab und riefen Sprechchöre. Sie griffen Journalisten und Gegendemonstranten an. Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ setzte vor dem Oberverwaltungsgericht durch, dass es seine Gegendemonstration wie geplant durchführen durfte.
Polizei sperrt den Mintropplatz für Gegendemonstranten
Lange Zeit wollte die Polizei am Mintropplatz die Absperrungen dennoch nicht öffnen – obwohl die Oberwaltungsrichter in Münster auch den Gegendemonstranten jederzeit freien Zutritt und Abgang zu ihrem Demonstrationsort zugesprochen hatten. Angeblich lag dem örtlichen Einsatzleiter das Urteil nicht vor, so seine eigenen Hinweise via Lautsprecher. Auf dem Mintropplatz führt die neue Route der Rechtsextremen mitten durch die Gegendemonstration.
Oliver Ongaro von „Düsseldorf stellt sich quer“ kritisierte das Vorgehen der Polizei scharf: „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Während die Rechtsextremen alle Wünsche erfüllt bekommen, wird unser Demonstrationsrecht in unzulässiger Weise beschnitten.“ Dazu hatte – wie mehrere Male zuvor – auch das Düsseldorfer Verwaltungsgericht beigetragen, das die Gegendemonstranten von ihren Demonstrationsorten für einen Flashmob und einer Kundgebung fernhalten wollte. Diese Kammersprüche wurden von der höheren Instanz in Münster als nichtig einkassiert.
Alle gegen alle statt gemeinsam gegen rechts
So behindern sich in Düsseldorf alle Kräfte – Polizei, Gegendemonstranten, Richter – gegenseitig, statt die Rechtsextremen in die Schranken zu weisen. Etwa, wie es Köln vorgemacht hat. Solange das so ist, bleibt Düsseldorf die Plattform für Islamfeinde, die sich hier bevorzugt behandelt fühlen.
So zog der ultrarechte Wanderzirkus seine Bahn. Dessen verbale Drohungen und Sprechchöre werden immer abstruser und gewalttätiger. Vor der Masjid Omar Moschee skandierten die aus überwiegend gewaltbereiten Hooligans und Rechtsextremen bestehenden Marschierer Sprechchöre wie „Schächten ächten“ und „Wir wollen keine Salafistenschweine“. Es war unerträglich, zuhören zu müssen.
Rechtesextreme randalierten bei der Abfahrt
Bei der Abreise der Rechtsextremen kam es erneut zu mehreren Zwischenfällen. Dügida-Teilnehmer gerieten mit der Polizei bei einfachen Polizeikontrollen aneinander und wurden vorübergehend festgenommen. Wie an den Montagen zuvor wurde der Bus- und Bahnverkehr erheblich gestört.