Düsseldorf stellt sich quer – 250 protestieren gegen Thüringer Verhältnisse
Dass sich CDU und FDP in Thüringen wie selbstverständlich der AFD bedienen, mögen viele Düsseldorfer immer noch glauben. Am Samstag brachte „Düsseldorf stellt sich quer“, DSSQ, rund250 Menschen auf die Straße. Sie gingen unter lautem Protest von der Düsseldorfer Parteizentrale der CDU an der Wasserstraße zu der Geschäftsstelle der FDP. An Start und Ziel gab es jeweils kurze Kundgebungen. An den Hauswänden war gepinselter Protest zu lesen, der offenbar in der Nacht zuvor angebracht worden war.
CDU und FDP wurden für ihr Vorgehen in Erffurt als "Steigbügelhalter" der Faschisten kritisiert.
Quer durch die Stadt und einmal die gesamte Königsallee hinauf erschollen die Alerta-Rufe (spanisch für „Alarm“) im Kampf gegen die AFD. Zugleich wurde immer wieder daran erinnert, dass bürgerliche Parteigänger in Thüringen schon einmal die Steigbügelhalter für den Faschisten waren, nämlich 1930. In den Protestzug hatten sich viele Gewerkschafter und die Jugendorganisationen von Grünen und SPD eingereiht.
Der Thüringer AFD-Chef und seine Partei haben ihre Demokratieverachtung mehr als deutlich gezeigt: Kandidat zum Schein aufgestellt und einen anderen gewählt. Die AFD ist Gewinnerin des Thüringer Landtags-Chaos.
In kurzen Reden wurde die Notwendigkeit betont, auf den Dammbruch von Erfurt aktiv zu reagieren. Zugleich gab es einhelliges Entsetzen darüber, dass CDU und FDP mit der AFD gemeinsame Sache machen, nur um den Sozialisten Bodo Ramelow als Ministerpräsidenten zu verhindert – der jedoch das Vertrauen zahlreicher Bürger besitzt. Dass zudem die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer von ihrem eigenen Landesverband vorgeführt wird, bestätigt die Linke in ihrem Protest nur noch mehr.
Sowohl bei der CDU als auch bei der FDP war vor der Demo Protest auf die Hauswände gesprüht worden.