Düsseldorf: Montag erneuter Streik bei der Rheinbahn
Da die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern am 9. Oktober in Bochum zu keiner Annäherung geführt haben, erhöht die Gewerkschaft ver.di nun den Druck. Deshalb streiken die Rheinbahner*innen am Montag (19.10.) erneut. Busse und Bahnen bleiben den ganzen Tag im Depot.
Montag ist Streiktag
Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigte der kommunalen Nahverkehrsbetriebe in ganz Nordrhein-Westfalen am Montag erneut zum Warnstreik auf. Dann werden auch die Mitarbeiter*innen der Rheinbahn in Düsseldorf die Arbeit niederlegen.
Bei den laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag Nahverkehr in NRW mit dem kommunalen Arbeitgeberverband (KAV NW) ist es auch in der zweiten Verhandlungsrunde zu keiner ausreichenden Annäherung gekommen.
Wertschätzung
„Die Kolleginnen und Kollegen fahren an 365 Tage im Jahr Menschen an ihr Ziel, doch die Arbeit wird immer mehr zur Belastung. Trotz Arbeitsverdichtungen durch das steigende Verkehrsaufkommen und daraus resultierend konstant hohen Krankenzahlen kommen die Arbeitgeber bisher nicht auf uns zu. Um die Zukunft des ÖPNVs zu sichern, brauchen wir dringend attraktivere Rahmenbedingungen“, erklärte Peter Büddicker, Landesfachbereichsleiter Verkehr in NRW. „Wir verstehen den Unmut der Bürgerinnen und Bürger, zeitgleich müssen wir jetzt etwas tun, damit Menschen auch in Zukunft mit dem ÖPNV an ihr Ziel kommen.“
kursiveSchrift
Bundesweiter Forderungen
ver.di verhandelt für 87.000 Beschäftigte und sieht dringenden Bedarf die Arbeitsbedingungen und den Lohn der Mitarbeiter*innen zu verbessern. In einem bundesweiten Rahmentarifvertrag sollen einheitliche Regelungen in Fragen der Nachwuchsförderung, Entlastung, Ausgleich von Überstunden, Zulagen für Schichtdienste, 30 Urlaubstage für alle oder Sonderzahlungen, vereinbart werden. Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden.
Bereits seit März kennen die Arbeitgeber die Forderung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages.
NRW-Forderungen
Neben den bundesweiten Forderungen werden in den Ländern weitere Themen verhandelt. In NRW geht es dabei um die Arbeitsbedingungen von 30.000 Beschäftigten, für die ver.di deutliche Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeitregelungen und der Eingruppierungen fordert. So soll die Entgeltgruppe 5a abgeschafft werden, in die das neueingestellte Fahrpersonal eingestuft wird. Außerdem soll der im Fahrdienst maximal 10 statt bisher 12 Stunden gearbeitet werden sowie die Bezahlung von mindestens 8 Stunden. Nach Schichtende soll eine Ruhezeit von 11 Stunden gelten (bisher 10 Stunden). Geteilte Dienste sollen ausgeschlossen und Zeitzuschläge verbessert werden. Wichtig ist den Mitarbeiter*innen auch die Bezahlung der Zulage bei einer vorübergehenden Vertretung ab dem ersten Tag.
Die Verhandlungen werden am 6./7. November fortgesetzt.