Dügida verliert Anhänger – Verwaltungsgericht kassiert Polizeiverbot
Die gute Nachricht vorab: Dügida blättert, bröckelt, verliert trotz aller Anstrengungen immer mehr Rechtsextreme. 70, vielleicht 80 Teilnehmer versammelten sich am Montag (23.2.). Nochmals deutlich weniger als am Demomontag zuvor. Allein der Flashmob der Gegendemonstranten im Hauptbahnhof auf unserem Foto oben, brachte knapp 300 Menschen zusammen. Die Gesamtzahl der Gegendemonstranten wird von der Polizei mit 800 Personen angegeben.
Schrumpft: die rechtsextreme Dügida-Demo
Während der Düsseldorfer Polizeipräsident Norbert Wesseler einen Ausgleich zwischen den Interessen schaffen – und den Vorbeizug der Rechtsextremen an der Masjid Omar Moschee verbieten wollte, fiel ihm das Düsseldorfer Verwaltungsgericht in den Rücken. Erneut kassierten die Verwaltungsrichter ein Polizeiverbot, was Dügida-Anmelderin Melanie Dittmer mangels Gefolgschaft als ihren größten Triumpf verkaufen konnte: Rechtsextreme durften das Abendgebet durch ihren Vorbeimarsch mit dumpfen Parolen stören. Gläubige Moslems mieden den Ort oder kamen erst gar nicht durch die Absperrungen.
Die Grüne NRW-Vorsitzende Mona Neubaur äußerte gegenüber report-D ihr großes Unverständnis über die Entscheidungen des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts. Dessen Entscheidung – um 18.17 Uhr in einer Pressemeldung verbreitet – sei nicht nachvollziehbar.
Anders als zuvor, beendete Dügida ihren Marsch fast zwei Stunden früher. Beim Geleit zu den Zügen gab es Kabbeleien. Augenzeugen berichteten, beim Abdrängen der Antifa durch Polizeikräfte sei ein Rollstuhlfahrer aus seinem Stuhl gekippt. Die Bundespolizei habe Reizgas und Schlagstöcke eingesetzt – heißt es im Fazit der Polizei. Am Mittwoch will der Dresdner Pegida-Ableger vor dem Landtag demonstrieren. Für die Gegendemonstrationen bilden der bürgerliche „Düsseldorfer Appell“ und das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ erstmals eine Allianz.
Unter Polizeischutz stark: rechte Hooligans beim Abmarsch aus Düsseldorf