OB Geisel und CDU-Chef Jarzombek stecken ihre Claims ab
Heftiger Streit zwischen Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek: Geisel wirft der CDU vor, sie betreibe Polemik auf dem Rücken von Flüchtlingen. Jarzombek antwortete in einem offenen Brief, in dem er Geisel intransparentes und planloses Handeln vorwirft.
Ausgangspunkt war jene völlig überfüllte Bürgerversammlung in Hubbelrath, über die report-D berichtete. Dort hatten die CDU-Politiker Jarzombek, Ratsherren Olaf Lehner und Alexander Fils zwar zur Hilfe für Flüchtlinge aufgerufen, zugleich aber den Plan der Stadt heftig kritisiert, in der ehemaligen Bergischen Kaserne eine Verteilstelle für 600 Asylbewerber und Flüchtlinge einzurichten. Man habe nur durch Zufall erfahren, dass OB Geisel darüber bereits mit dem Land NRW verhandele. Natürlich müsse sich Düsseldorf auf die Zunahme der Flüchtlingszahlen vorbereiten; allerdings sollten die Lasten nach CDU-Meinung gleichmäßig über die Stadt verteilt werden.
"Zündeln" auf dem Rücken der Flüchtlinge
Nach diesen Äußerungen warf Thomas Geisel den Christdemokraten ein „Zündeln“ in der Flüchtlingsfrage vor: „Ich kann an alle verantwortungsvollen Politiker nur appellieren, ein solches Zündeln zu unterlassen.“ Am Runden Tisch für die Flüchtlingspolitik im Rathaus arbeite die CDU verantwortungsvoll mit, im Stadtteil hingegen vertrete der CDU-Chef plötzlich andere Positionen. Genauso habe es Jarzombek auch beim Streit um den Regionalzug RRX in Angermund gemacht. Geisel riet der CDU zu mehr Rückgrat.
Das wiederum wollte der CDU-Chef nicht auf sich sitzen lassen und formulierte einen gut zwei Seiten langen offenen Brief an Geisel. Darin listet Jarzombek die Kaserne, die U81 Verbindung zum Flughafen, die neue Standortdiskussion um das Albrecht-Dürer-Berufskolleg (soll nach Benrath). In all diesen Punkten sei Geisel im Alleingang vorgeprescht. Jarzombeck vermisst einen „sachlichen und konstruktiven“ Umgang miteinander und bietet den Dialog anstelle der Konfrontation an.