Düsseldorf: Erfolgreiches Aufräumen mit über 100 Helfern bei "Blockblocks Rhein Cleanup"
Regelmäßig laden Victoria Blocksdorf und ihre Mitstreiter vom „Blockblocks Rhein-Cleanup“ zum Müllsammeln am Rhein ein und jetzt nach Neujahr erwarteten die Helfer unendlich viel Müll, der in der Silvesternacht liegengeblieben war. Doch es gab eine schöne Überraschung für die Umwelt-Aktivisten. Denn über 100 HelferInnen packten am Sonntagmittag (5.1.) mit an und sammelten viele Säcke voll mit Überbleibseln der Silvesterfeiern am Rhein.
In weniger als zwei Stunden wurde dieser Müllhaufen gesammelt
Normalerweise sind es circa 40 HelferInnen, die gemeinsam mit Victoria Blocksdorf die Rheinwiesen einmal im Monat nach Abfall absuchen. Jetzt nach Silvester stellt sich den Aktivisten vom Rhein-Cleanup eine besondere Herausforderung. Denn neben Flaschen, Unrat und abgebrannten Raketenbatterien sind es unzählige kleine Plastikteilchen, die im Gras liegen. Es sind Schutzkappen für die Lunten der Raketen oder Teile der Raketen und Böller, die nach der Explosion am Boden liegen. Im Gras sind sie für die Awista, die auch am Rhein säubert, nicht zu erreichen. Das Sammeln per Hand ist erforderlich und das kann die Stadtreinigung nicht leisten. Aber gerade Plastikteile stellen eine große Gefahr für Tiere und den Fluss dar, betont Cleanup Organisatorin Victoria Blocksdorf. Tiere können durch sie geschädigt werden und im Rhein schwimmen die Plastikteile in Richtung der Ozeane.
Kronkorken, Scherben und kleine Plastikteile und wenige Meter weiter grast eine Schafherde
Für 11 Uhr war am Sonntag für zwei Stunden zum Müllsammeln eingeladen und schon vorher bereitete die Cleanup-Gruppe einiges vor. Denn für die Helfer gab es Handschuhe, Greifzangen und Säcke. Jutesäcke bekommen die Blockblocks Sammler von der Kaffeerösterei Vier, damit sie auch beim Müllsammeln möglichst Plastiksäcke vermeiden. Über Hundert Müllsammler rückten dem Silvesterabfall zu Leibe und das freute die Organisatoren besonders. Zu tun gab es für alle genug und schon nach wenigen Minuten wurden die ersten vollen Säcke zur Sammelstelle gebracht. Einiges wurde dort vorsortiert, denn Glas brachten die Helfer gleich selber mit einem Bollerwagen weiter zum Glascontainer. Der Rest wurde zusammengestellt und anschließend von der Awista abgeholt, bei der die Aktion jedes Mal angemeldet wird.
Levity Parlour hatte als kleines Dankeschön für die HelferInnen selbstgemachte Seife spendiert
Nächster Termin am 2.2.20, 11 Uhr
Wer diese Aktion gut findet und unterstützen möchte, hat am Sonntag, den 2. Februar 2020 die nächste Gelegenheit. Dann ist der "Blockblocks Rhein Cleanup" für 11 Uhr – diesmal an der Rheinkniebrücke an den Oberkasseler Rheinwiesen – organisiert. Weitere Informationen gibt es hier.
Viele der Helfer waren zum ersten Mal dabei und freuten sich über den gemeinsamen Erfolg
Kommentar: Vor der eigenen Tür kehren?
Die Silvesterböllerei zu verbieten ist das eine. Dass es aber für viele Feiernde ganz selbstverständlich scheint, ihren Müll in der Silvesternacht liegenzulassen und sich auf die Müllabfuhr zu verlassen, ist die andere Seite. Dies scheint nicht nur am Rhein „normal“ zu sein. Auch in vielen Wohnstraßen in ganz Düsseldorf liegen immer noch die aufgeweichten Reste der ersten Nacht des Jahres. „Wir zahlen schließlich für die Straßenreinigung“ und „Das ist von den Nachbarn“ sind die Standardaussagen – die sich im Sommer beim Picknick und bei der Silvesterknallerei leider sehr ähneln. Wenn sich jeder mal um seinen Müll kümmern würde, sähe es in Düsseldorf gleich viel besser aus. Ein Vorsatz für das neue Jahr?