Düsseldorf protestiert: Rund 800 Teilnehmer bei kurdischem Solidaritätsmarsch
Rund 800 Teilnehmer zogen im Rahmen einer kurdischen Solidaritätskundgebung am Freitagnachmittag durch die Innenstadt vom Hauptbahnhof zum NRW-Landtag. Der Feierabendverkehr kam durch die spontan angemeldete Veranstaltung zum Erliegen.
Der Solidaritätsmarsch galt den in der Türkei festgenommenen Politikern der pro-kurdischen Partei HDP. Die beiden Vorsitzenden der drittgrößten Partei im türkischen Parlament – Selahattin Demirtas und Figen Yüksedag – waren in der Nacht zum Freitag zusammen mit neun weiteren HDP-Abgeordneten von der Polizei abgeholt und festgenommen worden. Zuvor hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan dafür gesorgt, dass die Immunität der Abgeordneten aufgehoben wurde. Begründet wird das Vorgehen mit dem Verdacht der Unterstützung für die verbotene kurdische PKK.
Austausch von kurdischen Bürgermeistern
Zusätzlich zur Verhaftung von Parlamentariern ersetzten die türkischen Behörden in den vergangenen Tagen rund drei Dutzend kurdische Bürgermeister. Die Düsseldorfer Demonstranten verglichen das Vorgehen mit dem Nazi-Pogrom gegen die Juden am 9. November 1939. Auf Transparenten war das Wort „Lynchjustiz“ zu lesen. Bis in den Abend blieb die Demonstration nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle.