Düsseldorf: Chanukka-Fest auf dem Martin-Luther-Platz
Der Traum von Rabbiner Chaim Barkahn ist es, alle acht Lichter zum Chanukka-Fest gemeinsam und in öffentlichen Feiern zu entzünden. Am Sonntag war der große Leuchter auf dem Grabbeplatz aufgebaut und viele Gäste feierten zusammen das erste Licht. Zum ersten Mal flammte auch das zweite Licht in der Öffentlichkeit auf. Der Martin-Luther-Platz vor dem Justizministerium bot den Rahmen am Montagabend (23.12.).
Zum ersten Mal gab es an zwei Tagen öffentliche Chanukka-Feiern in Düsseldorf
Der Menora-Leuchter war deutlich kleiner als am Sonntag, doch seine Bedeutung war mindestens so groß. Denn es war die Premiere in Düsseldorf auch das zweite Licht zum Chanukka-Fest an einem öffentlichen Platz zu feiern. Dabei hatte der Martin-Luther-Platz gleich zwei Bedeutungen für dieses besondere Ereignis. Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, erklärte, dass das Gebäude des heutigen Justziministerum im März 1933 zum Tagungsort des Sondergerichts bestimmt worden war, das viele Juden verurteilte.
Die traditionellen Krapfen und der Tanz gehörten auch auf dem Martin-Luther-Platz dazu
Außerdem ist der Martin-Luther-Platz unweit des Hauses Kreuzstraße 54. Dort gab es bis November 1938 einen eigenen Gebetsraum für orthodoxe Juden. Rabbiner Chaim Barkahn lud am Montagabend alle Gäste ein, gemeinsam zur Kreuzstraße zu gehen und zu gedenken. Das Lichterfest Chanukka steht für Frieden und gemeinsam eine bessere Welt zu schaffen, erklärte er. Die Gemeinschaft und Verbundenheit werden beim Chanukka-Fest zum Ausdruck gebracht. Der Rabbiner freute sich an gleich zwei Terminen das Fest an öffentlichen Plätzen zu feiern. Sein Wunsch ist es, dass es irgendwann in ganz Düsseldorf Chanukka gemeinsam gefeiert wird.
Chanukkafest
Chanukka wird immer ab dem 25. Tag des jüdischen Monats Kislew gefeiert und erinnert an die Zeit, in der Israel unter der griechischen Herrschaft leiden musste. Doch eine kleine Gruppe frommer Juden siegte über die Griechen, doch diese hatten den Tempel zerstört. Bei der Einweihung des wieder aufgebauten Tempels war nicht mehr genügend geweihtes ÖL vorhanden, um die Lichter des Menora-Leuchters brennen zu lassen, die nie erlöschen sollen. Acht Tage dauerte die Herstellung neuen geweihten Öles, aber wie durch ein Wunder erloschen die Lichter dennoch nicht. Daran erinnern die acht Lichter des Chanukka-Leuchters, bei dem zum Chanukkafest jeden Tag ein Licht mehr angezündet wird. Der Leuchter hat neun Arme, da das neunte Licht als Diener genommen wird, um die andere Lichter damit anzuzünden.