Düsseldorf: Schallende Ohrfeige für Brill und Geisel – plötzlich hat Ed Sheeran doch zwei Termine für NRW
Ed Sheeran hat plötzlich doch zwei Termine für NRW: In Gelsenkirchen geht er ganz brav in die dortige Arena. Und zwar an zwei Abenden hintereinander, um alle 85.000 Ticketbesitzer zu erfreuen. Das hätte er auch in der Düsseldorfer Arena haben können. Nach vielfachen mündlichen und schriftlichen Diskussionen im Stadtrat und wiederholten Drohungen mit Imageverlust und Millionen-Forderungen stehen D.Live-Chef Michael Brill und OB Geisel nun im Regen. Denn sie haben offenbar nie ernsthaft um das Konzert verhandelt, sondern eine gesamte Stadt – IHK, Düsseldorfer Jonges, Hotel- und Gaststättenverband, Messe – an der Nase um den Schlossturm geführt. Veranstalter FKP Scorpio bescherte ihnen nur wenige Stunden nach der Absage im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung eine kalte Dusche.
Hämische Bemerkungen
Noch am Mittwochabend nach ihrer Entscheidung gegen das Messeparkplatz-Provisorium sind CDU und Grüne durch das Taktieren des Konzertveranstalters FKP Scorpio in ihrer Standhaftigkeit bestätigt worden. SPD und FDP stehen blamiert da. Denn garniert mit hämischen Bemerkungen hat Konzertveranstalter FKP Scorpio zwei Termine in der Veltins-Arena zu Gelsenkirchen angekündigt. Diese Lösung war laut Michael Brill und Thomas Geisel für Düsseldorf immer ausgeschlossen worden. Offenbar war das Streben nach Gewinnmaximierung beim Veranstalter so groß, dass er seinen Fans diese Zitterpartie zumutete, obwohl eine Altenative dieser Art in Düsseldorf problemlos möglich gewesen wäre.
Leere Fläche
Stattdessen sollten Bäume gefällt, Verkehrsprobleme ignoriert, fehlende Parkplätze weggezaubert und lärmgeplagte Anwohner übergangen werden. Denn eine leere asphaltierte Parkfläche neben der Düsseldorfer Messe wurde zur vermeintlich größten Open air Event Location in Nordrhein-Westfalen hochstilisiert.
Blamiert
Zudem malte ein nun bis auf die Knochen blamierter Manager Brill in Briefen und Vorträgen den Stadtpolitikern den Imageverlust Düsseldorfs und Millionenforderungen in düstersten Farben aus. Unterstützt wurden die Herren dabei von einer Tageszeitung, die das Sheeran-Konzert als Riesenchance für die Stadt darstellte und den Druck auf die ehrenamtlich arbeitenden Düsseldorf Politiker ungefiltert und nicht hinterfragt weitergab.
Drohkulisse zusammengefallen
Die Drohkulisse fiel kurz nach dem entsprechenden Beschluss der Politik in sich zusammen. Sheeran singt in Gelsenkirchen. Und jeder geordnete Konzertauftritt in der NRW Landeshauptstadt ist herzlich willkommen, was Düsseldorf in der Vergangenheit durch viele erfolgreiche Großevents bewiesen hat.