Düsseldorfer*innen machen sich stark für die Flüchtlinge auf Lebos
Rund 250 Düsseldorf*innen beteiligten sich am Sonntag (20.9.) an den deutschlandweiten Mahnwache zur Evakuierung der Flüchtlinge aus dem lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Viel Beifall gab es für Oberbürgermeister Thomas Geisel und Amtsleiterin Miriam Koch, die versicherten Düsseldorf können binnen Stunden Kapazitäten für die Aufnahme von Geflüchteten bereitstellen. Die Forderung: Berlin solle sich endlich bewegen.
Ansgar Drücker von „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ begrüßte die Teilnehmer*innen auf dem Grabbeplatz
Die mangelhafte Abstimmung zwischen Polizei und Ordnungsamt sorgte am Sonntag erst einmal für einen Umzug der Kundgebung für die Flüchtlinge von Moria. Zwar war die Veranstaltung für den Burgplatz genehmigt, dann wurde aber doch der Grabbeplatz zugewiesen. Dort versammelten sich rund 250 Düsseldorf*innen und forderten gemeinsam endlich zu handeln und die Geflüchteten aus dem Lager Moria zu evakuieren. Neben Moria gibt es auf den Inseln vier weitere große Lager, in den denen Zustände für die Geflüchteten nicht viel besser sind. Auch dort bestehe dringender Handlungsbedarf, appellierte Ansgar Drücker: „Die Lager müssen nicht brennen, sie müssen evakuiert werden.“ Wer auf eine europäische Einigung warten wolle, der sage faktisch nein zur Aufnahmen von Flüchtlingen, betonte er.
Thomas Geisel wiederholte die Bereitschaft Düsseldorfs Flüchtlinge aufzunehmen
Oberbürgermeister Thomas Geisel hält die derzeitige Situation für einen Skandal und erbärmliches Versagen der europäischen Gemeinschaft und der EU. Man könne nicht darauf warten, dass selbst die letzten Unverständigen, wie Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, einer Lösung zustimmten. Europa als Friednsnobelpreisträger müsse jtzt handeln. Die Außenpolitik sei Sache des Bundes, aber viele Städte und Kommunen hätten Kanzlerin Angela Merkel und Minister Horst Seehofer deutlich signalisiert, dass sie die Aufnahme von Flüchtlingen stemmen könnten.
Am Weltkindertag forderten die Teilnehmer besonders an die Kinder von Moria zu denken
Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration, stimmte Geisel zu. Seit den Erfahrungen aus dem Jahr 2015, wo Düsseldorf Drehkreuz zur Verteilung der Geflüchteten gewesen sei, habe man die Strukturen verändert und könne binnen Stunden aufnahmebereit für die Menschen aus dem Lager Moria sein. Den Druck auf Berlin müsse man aufrecht erhalten, um jetzt zu helfen.
Horst Seehofer ist bei vielen Teilnehmer*innen in der Kritik
Wie dramatisch die Situation für die Menschen aus dem Lager Moria immer noch ist, schilderte Perwin Ibo, die einen Bericht von Verena Würz vorlas, die schon länger als Helferin in Moria aktiv ist.