Nein zu Ed Sheeran: Applaus von der Baumschutzgruppe für die Düsseldorfer CDU
Es war ein langer Montagabend (11.6.) für die Fraktionen des Düsseldorfer Rats. Denn nicht nur die Sitzung des Rates am Donnerstag (14.6.) musste vorbereitet werden, auch die Sondersitzung zum Ed Sheeran Konzert am Mittwoch war Thema. Dazu wollte Oberbürgermeister Thomas Geisel alle Parteien besuchen und die Verwaltungsvorlage gemeinsam mit dem Expertenteam besuchen. Doch längst nicht alle Parteien wollten besucht werden.
Strahlende Gesichter bei den Baumschützern, Anja Vorspel (links) und Angelika Kraft Dlangamandla (rechts) zur Entscheidung der CDU
Grüne und Linke lehnten den Besuch der Experten ab
Die Grüne-Ratsfraktion machte klar, dass man die Entscheidung zu Ed Sheeeran bereits getroffen habe und keine weiteren Informationen benötige. Die Fraktion der Linken ließ Geisel ausrichten, man würde im Sinne der Stadt entscheiden und der Besuch sei überflüssig. So hatten Thomas Geisel, die Dezernentinnen Cornelia Zuschke und Helga Stulgies, Feuerwehrchef David von der Lieth, DLive-Geschäftsführer Michael Brill, die Beauftragten für Organisation, Sicherheit und Verkehr sowie ein Repräsentant des Veranstalters FKP Scorpio noch die FDP und die CDU auf ihrer Informationstour.
FDP ist für Konzert
Die FDP verkündete gegen 19 Uhr, dass sie die Ausführungen der Experten überzeugt hatten und man in den Ausschüssen am Mittwoch für die Verwaltungsvorlage und damit das Ed-Sheeran-Konzert stimmen werden.
Rüdiger Gutt hatte ein offenes Ohr für die Baumschützer
Lange Gespräche bei der CDU
Bevor Thomas Geisel und Michael Brill in den Saal zur CDU-Fraktion gingen, wurden sie von Andrea Vogelgesang und Mitstreitern der Baumschutzgruppe angesprochen. Die Baumschützer versuchten dabei einige Fragen zu platzieren, aber die Experten wollten nicht darauf eingehen. Sorgenvoll warteten sie vor dem Saal, während drinnen die Argumente ausgetauscht wurden. Die Berichterstattung der vergangenen Tage in einigen Medien hat viele Gegner des Open Air Parks das Schlimmste befürchten lassen. Es wurde Druck aufgebaut, die Konzertabsage würde dem Image der Stadt schaden. Nun blieb abzuwarten, ob die CDU als größte Fraktion die Bedenken der Baumschutzgruppe Ernst nehmen würde oder den wirtschaftlichen Reizen eines Konzerterfolges den Vorzug gibt. Als die Experten den Saal verließen und die CDU intern weiter diskutierte, gab sich Thomas Geisel im Foyer optimistisch. Er hält das Konzept für genehmigungsfähig und hofft auf eine politische Mehrheit.
Dann gegen 20:35 Uhr öffneten sich die Türen und die Fraktionssitzung war beendet. Fraktionschef Rüdiger Gutt erklärte, die Fraktion habe sich einstimmig gegen die Vorlage und damit gegen das Konzert ausgesprochen. Entscheidend dafür sei die Verärgerung gewesen, dass der Oberbürgermeister und Michael Brill ohne Beteiligung der Politik eine Zusage für die Veranstaltung gegeben hatten, ohne bereits über eine genehmigte Fläche zu verfügen. Damit sei ein enormer Zeitdruck aufgebaut worden, unter dem eine sorgfältige Prüfung nicht möglich gewesen sei. Gutt betonte, die CDU sei nicht prinzipiell gegen die Eventfläche. Mit einem geordneten Verfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit stünde dem nichts im Wege.
Der Entscheidungsdruck sei vermeidbar gewesen. So habe die CDU sich für den Schutz der Anwohner und Bäume und gegen den kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg entschieden. Alle CDU Politiker der verschiedenen Ausschüsse und der Bezirksvertretung 5 werden am Mittwoch gegen das Ed-Sheeran-Konzert stimmen.