Über 100 Institutionen und Firmen contra DÜGIDA
Volker Neupert vom Düsseldorfer Appell ist am Montagmittag überwältigt: „Mittlerweile folgen uns über 100 Institutionen und Firmen. Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Neupert gegenüber report-d.de.
Zugleich hat die Stadt vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Beschwerde eingelegt, gegen den Maulkorb, den Düsseldorfer Verwaltungsrichter Oberbürgermeister Thomas Geisel am vergangenen Freitag verpasst haben. Eine Gerichtssprecherin sagte, die Düsseldorfer Beschwerde sei am Mittag in Münster eingegangen. Das OVG-Richter planten, noch heute zu entscheiden. Man könne aber keine verbindliche Uhrzeit nennen.
Düsseldorfer Appell demonstriert vor dem DGB-Haus
Vor dem DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 34-38, wird das bürgerliche Bündnis samt Kirchen und Gewerkschaft, wie wenig man von der islamfeindlichen Dügida und ihrer Demonstration hält, die ebenfalls auf der Friedrich-Ebert-Straße starten soll. Daneben gibt es zwei weitere Kundgebungsorte von „Düsseldorf stellt sich quer“. Dieser Zusammenschluss von Initiativen hat zu „kreativen Protestformen“ aufgerufen und will sich ein Beispiel an Köln nehmen, wo Kögida keinen Meter des ursprünglichen Demonstrationsweges gehen konnte.
So wie auf der Seite der Gegendemonstrationen zwei Gruppen aktiv sind, so gespalten zeigt sich auch Dügida. Die Dresdner Pegida hat sich von der Demonstration schriftlich distanziert. Sie habe nichts mit Pegida zu tun. Anmelderin der Demo in Düsseldorf ist Melanie Dittmer, die laut eigener Aussage zu „Pro NRW“ gehört. „Pro NRW“ wird vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.
Zusätzlich zu den Gegendemonstrationen wollen gegen 18.25 Uhr zahlreiche Firmen und Institutionen das Licht ausschalten – nach Vorbild des Kölner Doms, um der Dügida keine Kulisse zu bieten. Vermutlich wird trotz des richterlichen Verbots auch das Düsseldorfer Rathaus dazu gehören. OB Geisel orakelt halböffentlich, man müsse schließlich auch Energie sparen. Auf der Liste der zu verdunkelnden Gebäude und Orte ist das Rathaus nach dem Beschluss der Verwaltungsrichter nicht mehr enthalten.
Die Polizei rechnet für den Abend mit mehreren tausend Menschen, die rund um die Friedrich-Ebert-Straße einfinden werden. Busse, Bahnen und der Autoverkehr werden betroffen sein. Ortskundige, aber nicht Demonstrationswillige werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Orte und Zeiten
Alle Freunde, Gäste und Fans der am Düsseldorfer Appell beteiligten Institutionen sind aufgerufen, sich am heutigen Montag (12.1.) um 17.30 Uhr mit den Bühnen, Museen und Sportvereinen an der Friedrich-Ebert-Straße 34-38 in Höhe des DGB-Hauses zu treffen.
Das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" hat zwei Kundgebungen ab 17.30 Uhr an der Mintropstraße und an der Karl-Rudolf-Straße angemeldet.