Düsseldorf: Der Verein Lobby für Demokratie startet mit viel Engagement ins zweite Jahr
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ heißt es in Artikel 1 des Grundgesetzes. Doch dafür ist Haltung gefordert, denn die Demokratie ist nicht allein Aufgabe des Staates – jeder Mensch muss Bemühen und Haltung zeigen. Mit diesen Worten begrüßte Dirk Sauerborn, Vorsitzender von Lobby für Demokratie, am Mittwochabend (11.12.) die Mitglieder des Vereins zur ersten Versammlung nach der Gründung im November 2018.
"Haltung ist gefordert"
Im Landtag hatten sich vor einem Jahr über 100 Gründungsmitglieder getroffen, um gemeinsam den Verein Lobby für Demokratie zu initiieren. Darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften, Kultur, Gewerkschaften und Stadt. Die Idee: Die Demokratie soll gestärkt und gegen Rassismus, Rechtsradikalismus und Diskriminierung vorgegangen werden. Seitdem gab es viele Aktionen und ein Netzwerk hat sich gefunden, das sich für Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsvielfalt und Fairness einsetzt. Denn allen Gründungsmitgliedern war klar, die Stärkung der Demokratie kann nur gelingen, wenn sehr viele mitarbeiten.
(v.l.) Dirk Sauerborn und Schulleiter Ludger Traud, der sich freute Gastgeber für den Verein zu sein
Mittlerweile hat der Verein rund 200 Mitglieder, denen am Mittwochabend die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Jahres vorgestellt wurden. Als Veranstaltungsort hatte der Verein die Elly-Heuss-Knapp-Schule gewählt, deren Schulleiter Ludger Traud Grußworte sprach. Mit dem Motto der Schule „Unsere Vielfalt – ihre Chance“ passe der Veranstaltungsort bestens zu den Zielen von Lobby für Demokratie.
Die Teilnahme am internationalen Tag gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit war nur eine Aktione von vielen
Ereignisreiches Gründungsjahr
Im Rückblick erfuhren die Mitglieder, dass es neben den Düsseldorfer Veranstaltungen wie dem internationalen Tag gegen Rassismus, dem Diversity-Tag, dem Sommerfest des Vereins und dem großen Demokratiefest im Ehrenhof, zahlreiche Gespräche, Vorträge und Teilnahme an Terminen in ganz NRW gab. Mit den Jugendlichen der Jugendberufshilfe wurde eine Dialogreihe organisiert, die neben Gesprächen und Besuchen verschiedener Religionsstätten auch den Dialog und das gemeinsame Kochen beinhaltet. Ein Leuchtturmmodell, wie Dirk Sauerborn beschrieb. Denn die Jugendlichen schätzten besonders das Gespräch mit Zeitzeugen.
Beim ersten Sommerfest des Vereins schickte Henriette Reker, OB von Köln, ein Videogrußwort. Denn im Gegensatz zu Düsseldorf gehört Köln zu den Gründungsmitlgiedern. Thomas Geisel hat die Mitgliedschaft Düsseldorfs aber mittlerweile nachgezogen.
Viele Ideen für weitere Aktionen
Für junge Menschen wird im nächsten Jahr mit „tell me your story“ eine weitere Veranstaltungsreihe von Lobby für Demokratie starten, bei der durch Rapp Rassismus und Rechtsradikalismus begegnet werden soll. In Planung ist außerdem ein Computerspiel, mit dem man die Nutzer für Demokratie begeistern möchte. Dabei können historische Entscheidungen neu getroffen werden und das Spiel zeigt die Folgen auf.
Doch es wird nicht nur der Kontakt zu jungen Menschen gesucht. Generationsübergreifend werden Kamingespräche und Erinnerungsspaziergänge angeboten. Im Wahljahr 2020 will der Verein damit auch eine hohe Wahlbeteiligung erreichen und in den Stadtvierteln verstärkt auf die Menschen zugehen.
Das gebundene Buch hat 120 Seiten wird im März 2020 unter der ISBN 978-3-7795-0634-8 im Peter Hammer Verlag erscheinen und kostet 22 Euro.
Stolz sind die Vereinsmitglieder auf ein Buchprojekt. Herausgeberin Karin Gruß hat 32 namhafte Kinderbuchautoren für das Buch gewinnen können, die unter der Überschrift „Unsere Demokratie will verteidigt werden!“ Geschichten und Gedichte für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren geschrieben haben. „Wer tanzt schon gerne allein“ ist der Titel. Es eignet sich auch als Vorlesebuch und regt an, miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Vorwort hat der NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Joachim Stamp, geschrieben.
Ein besonderes Fotoprojekt mit dem Fokus auf Europa plant der Fotograf Carsten Sander. Nach seiner Ausstellung 1000 Gesichter aus Deutschland, sollen nun 1000 Gesichter aus ganz Europa abgelichtet werden und in einem Buch erscheinen.
In Zusammenarbeit mit der Tonhalle wird es im nächsten Jahr einen Demokratie Slam in der Rotunde geben. Die Synagoge, Moscheen und Kirchen werden im Herbst 2020 den Rahmen für eine besondere Konzertreihe geben, die in Kooperation mit dem Verein Lobby für Demokratie organisiert wird.
Weitere Information zum Verein, der Mitgliedschaft, der Möglichkeit für persönliches Engagement oder Termine finden sie auf der Homepage des Verein unter https://lobby-demokratie.de/