Düsseldorf vereint Zentralbücherei, FFT Juta+Kammerspiele und Theatermuseum auf 25.000 Quadratmeter Beton
Dies ist keine U-Bahn-Station. Sondern soll ein neues kulturelles Zentrum Düsseldorfs werden. Im ehemaligen Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz will die Stadt die Zentralbibliothek, das FFT Juta/FFT Kammerspiele und das Theatermuseum zusammenbringen. Hinzu kommen Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, das Stadtmuseum und das Stadtarchiv sowie Büroarbeitsplätze für die Stadtverwaltung. Allein für den Umbau muss der Steuerzahler 16,5 Millionen Euro berappen.
Auch außen äußerst massiv: Düsseldorfs künftige Kulturtankstelle.
Alles für einen guten Zweck – nämlich das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein (VZN). Dem gehört das Gebäude, das –zugegebener Maßen eines der schwierigsten der Stadt ist. Denn die Geschosse sind so stabil gebaut, dass große 30-Tonnen darüber fahren können. Aus solch einem groben Klotz lässt sich kein Kulturbau machen. Darum haben es die Architekten auch gar nicht erst versucht.
Und noch eine schlechte Nachricht vorweg: Der Umbau erfolgt parallel zum Betrieb. Bücherfans, Theatergänger, Museumsleute werden bis 2021 mindestens durch Staub und Schmutz wandeln. Mitte 2019 wird die Stadt mit dem Ausbau für das Theater FFT beginnen. Im Rahmen eines Presserundgangs am Donnerstag, 24. Mai, gaben Oberbürgermeister Thomas Geisel, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Dirck Smolka, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses, Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein (VZN), sowie Jens Nietner, Geschäftsführer HIH Real Estate, einen Einblick in das Gebäude.
Bis 2021 müssen Kulturfreunde aller Art mit solchen Anblicken leben – denn umgebaut wird im laufenden Betrieb, wie es heißt.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Das Bahnhofsviertel unserer Stadt ist im Wandel: Die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes und die Revitalisierung des Bahnhofsvorplatzes sollen die Aufenthaltsqualität dieser zentralen Orte deutlich erhöhen und diese zum Entrée der Landeshauptstadt machen. Das neue KAP1 wird als künftige Heimat von Zentralbibliothek, FFT oder auch des Theatermuseums seinen Teil zur positiven Entwicklung beitragen. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf ein neues kulturelles Zentrum freuen."
OB Thomas Geisel wirkt skeptisch ob der ganzen Architekten und Eigentümer-Prosa.
Aktuell laufen die Entkernungsarbeiten für die neue Schließfachanlage der DHL, die bereits Anfang 2019 ihre neuen Flächen beziehen soll.
Mitte 2019 will die Stadt mit dem Ausbau für das FFT beginnen
Im 1. Obergeschoss wird das FFT Juta und das FFT Kammerspiele zusammengeführt. In der Theorie kommt es zu einem Austausch im unmittelbaren Umfeld mit Central und dem Tanzhaus NRW. Für das FFT werden auf einer Fläche von über 2.200 Quadratmetern ein flexibel nutzbarer Theatersaal mit bis zu 235 Besucherplätzen und zwei Probebühnen erstellt.
Zentralbibliothek
Das 2. und 3. Obergeschoss belegt die Zentralbibliothek. Über einen noch zu bauenden gläsernen Eingang können die Besucher mit drei Aufzügen die Obergeschosse erreichen. Die künftige Zentralbibliothek wird einen für die Büchereibenutzer zugänglichen Bereich von rund 7.750 Quadratmetern umfassen. Eine interne Treppe erschließt aus der Zentralbibliothek heraus den ruhigeren Bereich der Bibliothek im 3. Obergeschoss um den heute schon vorhandenen begrünten Innenhof. Auch dieser Innenhof soll für Bibliotheksbesucher geöffnet und nutzbar sein. Insgesamt wird die Stadtbücherei mit rund 12.600 Quadratmetern mehr als die Hälfte der angemieteten Fläche belegen.
Ausstellungsraum für das Theatermuseum
Wie vom Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf angeregt, konnte auch noch ein zusätzlicher Ausstellungsraum für das Theatermuseum integriert werden. Dieser befindet sich mit direktem Anschluss an die Bibliothek im 3. Obergeschoss. Theatermuseum und Stadtbibliothek nutzen darüber hinaus gemeinsam den multifunktional konzipierten Vortragssaal/Theatersaal im 2. Obergeschoss und den Pädagogikraum. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe sagte: "Insgesamt wird das Theatermuseum an seinem neuen Standort über eine Fläche von 1.100 Quadratmeter zur Allein- bzw. Mitnutzung verfügen. Durch den unmittelbaren Bezug zur Zentralbibliothek wird das Museum neues, zusätzliches Publikum erreichen, all dies in einer zeitgemäßen und für die Besucherinnen und Besucher attraktiven Ausstattung."