Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf ausgebrannt
Es waren dramatische Bilder: Eine riesige Rauchsäule stand weit sichtbar über dem Norden der Stadt. Eine Lagerhalle der Messe an den Stockumer Höfen diente als Flüchtlingsunterkunft und am Dienstagmittag brannte sie lichterloh.
Die gigantische Rauchsäule war von weitem zu sehen
Der Notruf kam um 12:35 Uhr
Bei der Feuerwehr gingen um 12:35 Uhr parallel mehrere Notrufe ein. Als die Einsatzkräfte an den Stockumer Höfen eintrafen, brannte das Dach der Halle bereits in voller Ausdehnung. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die die Flüchtlingsunterkunft betreuen, hatten die Bewohner zu diesem Zeitpunkt bereits in Sicherheit auf den benachbarten Messeparkplätz bringen können.
Auf dem Parkplatz wurden die DRK-Mitarbeiter und die Flüchtlinge betreut
Geschockte Bewohner wurden gerettet
282 Männer wohnten in der Halle, etwa 150 von ihnen waren zum Zeitpunkt des Brandes nicht anwesend. Einige der Bewohner hatten es noch geschafft eine Tasche oder einen Koffer zu greifen, bevor sie durch die Notausgänge hinauseilten. 28 von ihnen vergiteten sich mit Rauchgas, ein DRK-Mitarbeier und ein Feuerwehrmann erlitten leichte Verletzungen. Fassungslos beobachteten die Männer vom Parkplatz aus die Löscharbeiten. Das DRK hatte schnell die Personalien der Geretteten dokumentiert. Gemeinsam mit der Stadt wurden für sie neue Plätze in den Unterkünften an der Roßstraße und im Beherensbau hergerichtet. Diese beiden vorher dem Land zugeordneten Unterkünfte hatte die Stadt erst vor kurzem übernommen und so noch Kapazitäten darin frei.
Durch dichte Rauchschwaden hindurch wurden die Geretteten zu Bussen geleitet, die sie in neue Unterkünfte brachten
Volkmar Schultz-Igast vom DRK erklärte, sein Team würde noch bis zum Abend eine Anlaufstelle an der Messehalle unterhalten, da immer noch Bewohner von Amtsbesuchen oder Deutschkursen zurückkehren würden und noch nichts von der Zerstörung ihrer Unterkunft wüssten.
Der beissende Rauch hing über Straße und Messegelände
Unterbringungssituation verschärft sich durch Brand
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass alle Menschen gerettet werden konnten. Er wird nun mit der Bezirksregierung einen kurzfristigen Zuweisungstop weiterer Asylbewerber nach Düsseldorf besprechen, bis sich die Unterbringungssituation durch den Brand beruhigt hat.
Die Messe-Feuerwehr lieferte noch Extra-Schläuche an, da große Wassermengen gebraucht wurden
Messe DRUPA und Flugbetrieb waren nicht beeinträchtig
Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH, war ebenfalls zum Brandort geeilt. Die Feuerwehr der Messe unterstützte die Löscharbeiten mit 15 Mann. Da die Messe DRUPA läuf, erkundigte er sich, ob die große Rauchentwicklung Auswirkungen auf den Messebetrieb haben würde. Aber die Messe konnte weiterlaufen und auch der Flugbetrieb am Flughafen erlitt keine Beeinträchtigungen.
Die Piloten waren über die Sichtbehinderungen vom Tower informiert worden
Hauptbetriebshof des Gartenamtes musste gekühlt werden
Jörg Langenhorst, Abteilungsleiter des benachbarten Hauptbetriebshof des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, hatte da schon andere Sorgen. Durch die enorme Hitzeentwicklung des Brandes waren auch Hallen des Gartenamtes betroffen. Die Feuerwehr kühlte sie mit Wasser, um das Überspringen des Feuers zu verhindern. Die Gartenamtsmitarbeiten brachten schnell die dort geparkten Fahrzeuge in Sicherheit.
Brandursache noch unklar
Die Feuerwehr wird noch Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt sein. Drei komplette Löschzüge und etwa 70 Einsatzkräften waren vor Ort. Über die Brandursache wollte Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen noch keine Aussage treffen. Die Kriminalpolizei wird die Ermittlungen übernehmen.