Feuerwehr Düsseldorf: Im Schnitt alle vier Minuten ein Einsatz
133.761 Alarmierungen gab es im vergangenen Jahr für die Feuerwehr Düsseldorf. Das war zwar etwas weniger als 2014 (139.478), aber dies lag am Sturm Ela, der danach für sehr viele Einsätze sorgte. 3190 Mal brannte es in 2015 und 123.747 Einsätze erbrachte der Rettungsdienst.
Frauen in der Minderheit
Die Feuerwehr ist immer noch eine Männerdomäne. Von den 949 Mitarbeitern sind nur 19 Frauen und von denen 14 in der Verwaltung tätig. Bei der Freiwilligen Feuerwehr (gesamt 301 aktive Mitglieder) gibt es 21 Frauen, aber der weibliche Anteil bei der Jugendfeuerwehr liegt mit 21 bei 131 Mitgliedern etwas höher.
Helga Stulgies, Dezernentin für die Feuerwehr, und Arvid Graeger, Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Rettungsdienst, stellen die Zahlen von 2015 vor
Rettungsdienst
Ein Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit sind die Krankentransporte und Fahrten zu Notfallpatienten. Die Zahl der Einsätze erreichte den Höchststand seit der Einführung der Statistik im Jahr 1902. –von den 123.747 Alarmierungen waren 47.642 Krankentransporte. Diese werden dann veranlasst, wenn beispielsweise eine liegende Beförderung notwendig ist oder während der Fahrt eine medizinische Betreuung erforderlich ist. Die übrigen 76.105 Notfalleinsätze mit dem Rettungswagen wurden zum Teil von Notärzten begleitet (16.651), waren Intensivverlegungen (5.066) oder Infektionstransporte (2.377). Bei den Transporten von Infektionsfällen waren es aber weniger hochansteckende Erkrankungen wie Ebola, sondern in der Regel Menschen, die mit den sogenannten „Krankenhauskeimen“ (MRSA) infiziert waren und gefahren werden mussten.
Feuerwehr
Die Feuerwehr erhielt im vergangenen Jahr 10.014 Alarmierungen. Der größte Teil davon (4520) führte zu Einsätzen für technische Hilfestellung. Dazu gehören die Bergung von Menschen nach Verkehrsunfällen, die Beseitigung von Ölspuren, Tierrettungseinsätze und Gefahrenbeseitigung nach Unwettern. 3190 Brandeinsätze wurden verzeichnet, 22 davon waren Großbrände und 1046 Wohnungsbrände.
Schnelle Hilfe
"Im Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Feuerwehrmitarbeiter rund alle vier Minuten einen Einsatz an den Einsatzleitplätzen", erklärte Arvid Graeger, Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Rettungsdienst. Dabei vergehen im Durschnitt nur 5,1 Sekunden, bis ein Notruf am Telefon der Leitstelle angenommen wurde.
Retter in Bedrängnis
Wachsende Probleme hat die Feuerwehr mit Übergriffen auf die Rettungskräfte im Einsatz. Die Dienstunfälle gehen zurück, aber die „Kunden“ werden immer unberechenbarer. In einer Arbeitsgruppe werden Vorfälle aufgearbeitet und die Mitarbeiter geschult, wie sie reagieren können. Doch nicht nur in Bereichen wie der Altstadt kommt es zu Zwischenfällen, manchmal trifft es die Retter vollkommen überraschend in alltäglichen Einsätzen.
Gefährliche Industriebrachen
Dezernentin Helga Stulgies versprach die Abstimmung mit ihrem Kollegen Stephan Keller, der Beigeordneter für Ordnung, Recht und Verkehr ist. Denn in Bauruinen, wie der alten Papierfabrik im Hafen oder dem BEA-Gelände in Benrath, kommt es immer öfter zu Feuerwehreinsätzen. Der Zugang zu den Geländen wird offenbar unzureichend verhindert, obwohl die Bauaufsicht keinen Handlungsbedarf sieht.
Kaum Arbeit für das Beschwerdemanagement
Die Feuerwehr hat extra eine Anlaufstelle für Beschwerden eingerichtet. Die Quote der Beschwerden liegt mit 79 bei 133.761 Einsätzen bei nur 0,06 Prozent. Und auch von diesen Beschwerden, beispielsweise zu laute Martinshörner oder falsche Rechnungen für Einsätze, klären sich die meisten nach Gesprächen auf.