Düsseldorf Feuerwehr: Vorsicht bei Feuer und Flamme in der Weihnachtszeit
Advent, Advent – die Wohnung brennt: Die Düsseldorfer Feuerwehr warnte am Mittwoch (28.11.) vor den Gefahren von Lichterglanz, wohlig brodelnden Fondue- oder Raclette-Brennern und Knaller-Leichtsinn. Im Vorjahr fuhren die Düsseldorfer Retter vom 1. Dezember bis zum 6. Januar 422 Einsätze; jeder achte hatte brennende Deko oder Leichtsinn mit Feuer als Ursache.
"Brennende Kerzen dürfen niemals aus den Augen gelassen werden. Der Umgang mit dem offenen Feuer sollte immer mit entsprechendem Respekt erfolgen", appelliert Feuerwehrchef David von der Lieth. Niemand soll auf Adventskranz, Weihnachtsbaum und Co verzichten. Aber: Die eigene Sicherheit geht vor.
Feuerwehrchef David von der Lieth (rechts) und Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen erläutern, was zu tun ist, um Brände von Weihnachtsschmuck zu vermeiden oder zu löschen.
Eines haben Adventskränze, Weihnachtsbäume und Tischdekorationen gemeinsam: Schon nach kurzer Zeit im Wohnzimmer sind sie komplett ausgetrocknet. Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen – sein können, belegen die Einsatzzahlen; in Klammern stehen die Vorjahreswerte. Vom 1. Dezember 2017 bis zum Dreikönigfest am 6. Januar 2018 rückte die Düsseldorfer Feuerwehr zu insgesamt 422 (437) Brandeinsätzen aus. Rund 54 (75) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration oder Silvesterartikeln.
Aus den Einsatzberichten der Feuerwehr
Ein brennendes Adventsgesteck meldete eine 77-Jährige über die Notrufnummer 112 der Feuerwehr Düsseldorf am 19. Dezember gegen 15.40 Uhr. Als die ersten Einheiten drei Minuten später vor Ort eintrafen, hatte die Bewohnerin erste Löschversuche unternommen und sich dabei am gesprungenen Glastisch verletzt. Sie kam ins Krankenhaus. Die Feuerwehr löschte und lüftete die Wohnung. Der Glastisch war hinüber.
Am frühen Abend des 22. Dezembers geriet der nächste Adventskranz in Brand. Nur durch das umsichtige Handeln eines 66-jährigen Nachbarn konnte eine 98-Jährige aus der verrauchten Wohnung gerettet werden. Beide erlitten eine Rauchvergiftung. Die Feuerwehr brachte die Flammen schnell unter Kontrolle, der Schaden blieb gering.
Anfang Januar 2018 kam es in Düsseldorf Flingern zu einem Wohnzimmerbrand, der durch einen entflammten Tannenbaum ausgelöst wurde. Dabei rettete die Feuerwehr sechs Bewohner vom Balkon der brennenden Wohnung im vierten Obergeschoss – alle kamen mit dem Schrecken davon. Zeitgleich löschten weitere Einsatzkräfte den Brand. Die Wohnung war nach dem Feuer nicht mehr bewohnbar. Es entstand ein Schaden von rund 70.000 Euro.
Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Geschmückte Kränze und Gestecke sind leider "brandgefährlich". Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Wer echte Kerzen verwendet, sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen. Bitte ein Löschmittel, wie einen Blumensprüher, einen Eimer – gefüllt mit Wasser oder einen Wasserlöscher bereitstellen!
Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:
Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen: Nadeln die Zweige bereits, sollte nach frischer Ware gefragt werden. Wer selbst bastelt, sollte möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden. Keine Steckschwämme verwenden, da diese wie Zunder brennen; ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt dafür jedoch nicht. Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können. Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden. Vertrocknetes Grün rechtzeitig aus den Gestecken entfernen.
Tipps zum Weihnachtsbaum mit Lichtern
Der Baum sollte möglichst frisch sein. Er darf nicht schon beim Kauf leise rieseln. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Der Baumständer muss mit Wasser gefüllt werden.
Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden. Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Die Kerzen sollten fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platziert werden. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen. Kerzen nicht zu weit herabbrennen lassen. Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.
Tipps zu Fondue oder Tischgrill
An den Feiertagen ist es sehr beliebt, im Kreise der Familie bei Fondue oder Raclette zusammenzusitzen. Von den dabei verwendeten Töpfen, die mit heißem Fett gefüllt sind, geht dabei eine besondere Gefahr aus. Schon bei der Vorbereitung ist mit der notwendigen Vorsicht zu agieren. Überhitzt der Topf beim Erwärmen auf dem Herd, kann das Fett rasch anfangen zu brennen. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser verdampft dann schlagartig und löst dabei eine gewaltige Fettexplosion aus. Schwerste Verbrennungen der Haut wären das Resultat und es kann schnell zu einem Wohnungsbrand kommen.
Daher empfiehlt die Feuerwehr Düsseldorf:
Den Topf mit dem heißen Fett kippsicher auf eine feuerfeste Unterlage stellen.
Niemals Spiritus in das Rechaud des Fondues/den Tischgrill nachgießen, wenn der Behälter noch heiß ist.
Generell ist Brennpaste wesentlich sicherer als flüssiger, leicht entzündbarer Spiritus.
Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin oder ähnliche Brennflüssigkeiten verwenden. Denn dabei besteht Explosionsgefahr.
Fett oder Öl niemals überhitzen, ansonsten kann es sich entzünden.
Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel oder ähnlichem erstickt werden.
Fotos: Stadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister