Düsseldorf: Kriminalstatistik der Polizei für 2019 zeigt leicht gestiegene Fallzahlen
64.525 Straftaten verzeichnete die Düsseldorf Polizei im Jahr 2019. Damit ist Polizeipräsident Norbert Wesseler nicht ganz zufrieden, denn dies ist ein Anstieg um 2,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch er weiß, dass ein Teil der verzeichneten Straftaten in der Statistik auf verstärkte Maßnahmen und Kontrollen zurückzuführen sind. Mehr Kontrollen decken auch mehr Straftaten auf, erläuterte er. Stolz ist er darauf, dass die Aufklärungsquote auf 50,82 Prozent gestiegen ist. Das liegt unter anderem an der konsequenten Spurenanalyse durch die Polizei – beispielsweise bei Einbruchsversuchen – die dann immer wieder zu Treffern bei vorbestraften Personen führen. Nicht vorgestellt wurden am Montag (2.3.) die Straftaten aus dem Bereich des Rechts- oder Linksextremismus. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt gesondert vorgestellt.
Pressekonferenz der Kriminalstatistik 2019: (v.l.) Mario Kreckler (Führungsstelle Direktion Kriminalität), Jörg Iserath (stellv. Leiter Direktion Kriminalität) und Polizeipräsident Norbert Wesseler
Erfolg bei den Schwerpunktbereichen
Im vergangenen Jahr hatte die Düsseldorfer Polizei ihren Behördenschwerpunkt auf den Bereich der Wohnungseinbrüche, dem Taschendiebstahl und den Gewaltdelikten gelegt. Der verstärkte Personaleinsatz machte sich bezahlt und führte zu sinkenden Fallzahlen, wie Polizeipräsident Norbert Wesseler und Kriminaldirektor Jörg Iserath am Montag bei der Vorstellung der Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt für das Jahr 2019 ausführten. „Die Beamtinnen und Beamten der Landeshauptstadt arbeiten täglich mit hohem Engagement daran, die Stadt für alle Menschen sicherer zu gestalten und Straftaten zu verhindern oder aufzuklären“, betonte Polizeipräsident Wesseler im Rahmen der Pressekonferenz.
64.525 Straftaten wurden 2019 beim Polizeipräsidium Düsseldorf registriert, was einem leichten Zuwachs von 2,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (62.734 in 2018). Die Aufklärungsquote stieg um 0,59 Prozentpunkte auf 50,82 Prozent und bedeutet einem Höchststand seit den 80er Jahren.
Die "Riegel vor Kampagne" zeigte Erfolge
Die Bemühungen der Aufklärung zur Prävention bei den Bürgern zeigte beim Wohnungseinbruchdiebstahl Erfolg. Denn die erfreuliche Tendenz der Vorjahre setzte sich weiter fortgesetzt. 1.176 Fälle entsprechen einem Rückgang von 4,78 Prozent (2018: 1.235). Dabei scheiterten bei fast der Hälfte aller Taten (49,06 %) die Einbrecher und der Versuch war nicht erfolgreich.
Düsseldorf als Großstadt mit vielen Veranstaltungen und Messen ist auch Anlaufpunkt für Taschendiebe. Doch auch hier zeigten Aufklärungskampagnen und erhöhte Präsenz Wirkung. Der Taschendiebstahl verzeichnet einen weiteren Rückgang um 9,94 Prozent auf jetzt 4.299 Fälle (Vorjahr: 4.696).
Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen gingen um 276 Fälle ( einem Minus um 7,36 Prozent) auf 3.473 zurück. Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, also Taten, die die Allgemeinheit in besonderer Weise belasten, reduzierten sich um 66 Fälle auf nun 217 Taten. Alle sechs (Vorjahr: 10) als Mord bewerteten Straftaten konnten aufgeklärt werden, wobei es in allen Fällen bei Versuchen blieb. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung lag im vergangenen Jahr bei 520, ein Rückgang um 10,34 Prozent. 105 Fälle (Aufklärungsquote 75 Prozent) wurden als Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, 53 Fälle als sexueller Missbrauch von Kindern und 24 Fälle von Kinderpornographie erfasst.
Die Aufklärungsquote ist leicht gestiegen
Allerdings gab es Bereiche, in den die Fallzahlen stiegen. So führte der allgemeine Trend sich verstärkt mit dem Fahrrad zu bewegen und entsprechend mehr Räder unterwegs waren, zu einem Anstieg bei den Fahrraddiebstählen um 10,42 Prozent auf 3.571 (Vorjahr: 3.234). Die Polizei weist darauf hin, dass nicht an qualitativ guten Schlössern gespart werden sollte und eine Kodierung der Räder im Falle eines Diebstahls der Polizei die Überführung der Täter und ggf. die Rückgabe an die Eigentümer erleichtert.
Im Bereich der Drogendelikte gab es eine Fallzahlensteigerung um 26,55 Prozent auf 4.418 Fälle (Vorjahr: 3.491). Dabei handelt es sich um klassische Kontrolldelikte, das heißt die intensivere Verfolgung der Polizei führte gleichzeitig zu einem Anstieg der festgestellten Straftaten.
Der weitaus größte Anstieg (plus 1.088 Delikte) ist bei den aufenthaltsrechtlichen Verstößen zu verzeichnen, auf welche die Polizei Düsseldorf kaum Einfluss nehmen kann. Sowohl der Anstieg bei den Drogendelikten als auch den ausländerrechtlichen Verstößen (plus 927 Delikte und 1.088 Delikte) erklärt den leichten Anstieg der Gesamtfallzahlen um 2,85 Prozent (1.791 Fälle).