Düsseldorf verabschiedet Feuerwehrchef Peter Albers
Er war für 1.379.942 Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst verantwortlich, darunter waren 35.188 Brände, 64.276 Technische Hilfeleistungen und mehr als 1,2 Millionen Notfalleinsätze und Krankentransporte: Düsseldorf hat seinen Feuerwehrchef Peter Albers nach elf Jahren an der Spitze der Wehr und 36 Jahren im Feuerwehrdienst in den Ruhestand verabschiedet.
Albers hat in diesen Jahren zahlreiche Großeinsätze miterlebt. Dazu gehören der Wohnhauseinsturz an der Krahestraße nach einer Gasexplosion im Juli 1997, der Brand der St. Peter-Kirche 2006, das Busunglück mit 20 verletzten Kindern im Jahr 2010 an der Rotterdamer Straße und die Kesselwagenentgleisungen 2013 im Derendorfer Güterbahnhof. Im Dezember 2014 kam es zu einem Brand im Evangelischen Krankenhaus und im Juni 2016 zu einem Großbrand in einer Flüchtlingsunterkunft nahe der Messe.
Der längste Einsatz: die zehn Tage nach Orkan Ela
Das längste Einsatzgeschehen für Peter Albers ist zugleich auch in der Geschichte der Düsseldorfer Feuerwehr das längste und größte Einsatzszenario: Nach dem Pfingststurm Ela im Juni 2014 galt es, schnell die Infrastruktur der Landeshauptstadt wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten. Über zehn Tage koordinierten Albers und sein Führungsteam aus dem Lagezentrum an der Hüttenstraße die über 8.000 Schadensmeldungen und führten über 1.500 Einsatzkräfte in der Landeshauptstadt.
Aber auch den Flughafenbrand am 11. April 1996 wird Peter Albers nicht vergessen. Er koordinierte als ranghöchster Feuerwehrmann am Flughafen die Rettungs- und Löscharbeiten. Die Brandkatastrophe zeigte, dass die Düsseldorfer Feuerwehr noch leistungsfähiger werden musste.
Willkommen für rund 42.000 Flüchtlinge
In der Zeit vom 7. September 2015 bis zum 6. März 2016 erreichten rund 42.000 Flüchtlinge das sogenannte Drehkreuz am Düsseldorfer Flughafen Fernbahnhof. Der Aufbau und Abläufe wurden zu Beginn im städtischen Krisenstab organisiert. Neben der Sozialverwaltung galt für die Feuerwehr, die die Geschäftsführung im Krisenmanagement innehatte, die entsprechenden strukturellen Voraussetzungen zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Peter Albers war durch seine Routine und Erfahrungen ein wertvolles Mitglied dieser Organisationseinheit.
Abschied vom Feuerwehrchef (v.l.): Oberbürgermeister Thomas Geisel, Peter Albers mit Ehefrau Ute Albers, Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies und dem Inspekteur der Feuerwehren NRW, Helmut Probst, Foto: Stadt Düsseldorf, Uwe Schaffmeister
Oberbürgermeister Thomas Geisel bedankte sich persönlich bei Peter Albers: "Düsseldorf hat Ihnen viel zu verdanken. Mit Ihrem Wissen, Ihrer Erfahrung und Führungsstärke halfen Sie der Stadt, Krisensituationen wie den Flughafenbrand 1996, den Pfingststurm ELA 2014 oder den Brand der Flüchlingsunterkunft auf dem Messegelände 2016 zu meistern. Sie stärkten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Rücken und gingen mit gutem Beispiel voran. So war es für Sie als ‘Feuerwehrchef’ eine Selbstverständlichkeit, an Heiligabend Ihre Mannschaften auf den Wachen zu besuchen und sich auf diesem Wege für den Einsatz zu bedanken. Im Namen der Landeshauptstadt bedanke ich mich nun für Ihr außergewöhnliches Engagement und wünsche Ihnen einen schönen Ruhestand in Ihrer Heimat Niedersachsen, in die sie nun zurückkehren werden.“