Düsseldorfer EG holt im Sylvester-Krimi gegen den ERC Ingolstadt einen Punkt
Es gab keinen Grund, das rote Banner mit dem Dank an die Fans mit hängenden Köpfen durch den Dome in Düsseldorf Rath zu tragen. In einem packenden Eishockey-Match unterlag die Düsseldorfer EG denkbar knapp dem ERC Ingolstadt in der Verlängerung mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:0 –Verl. 0:1). Spielerisch haben die Düsseldorfer dabei alles richtig gemacht; ein, vielleicht sogar noch mehr Punkte wären verdient gewesen.
Harte Arbeit – sowohl bei der Düsseldorfer EG als auch bei ERC Ingolstadt
Doch die Ingolstädter hatten ein gutes Defensiv-Konzept, durch das der DEG Sturm lange Zeit nur über die Außen durchkommen konnte. Und sie hatten den zweifachen Torschützen Thomas Greilinger in ihren Reihen.
Die Düsseldorfer starteten druckvoll in die Party. Rob Collins Treffer ans Metalleck schepperte wie ein Morgengong in den Düsseldorfer Ohren. Aus dem letzten Heimspiel des Jahres 2016 wollten die Düsseldorfer mit einem Sieg hervorgehen. Eine erste Überzahlsituation nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Davis Elsner verstrich aus Düsseldorfer Sicht ungenutzt. Doch dann hatte Routinier Thomas Greilinger zu viel Platz und platzierte das Hartgummi im schmalen Tunnel zwischen Niederbergers Beinschoner und seinem Schläger: 0:1. In der Folgezeit machte die DEG mehr Druck, konnte aber auch eine weitere Überzahlsituation nicht ummünzen – denn der ERC verteidigte geschickt.
Viel Arbeit – wenig Ertrag
Im Mitteldrittel – viel Arbeit bei beiden Teams. Erst in der 33.Minute gab es die erste Zeitstrafe gegen die DEG (Alex Preibisch); aus der Fülle der erzwungenen Auszeiten in Wolfsburg hatten die Düsseldorfer gelernt. Eine Düsseldorfer Schrecksekunde gab es in Minute 28, als Goolie Mathias Niederberger ohne Not vor dem eigenen Netz ins Leere abgelegt. Doch da wussten die DEG-Fans längst, was sie an ihrem Keeper an diesem Abend hatten. Er war es, der die nun öfter gefährlich aufkreuzenden Ingolstädter an weiteren Toren hinderte und seine Mannschaft im Spiel hielt.
DEG macht Druck im Schlussdrittel
Auf den Moment mussten die Düsseldorfer Fans lange warten: Ingolstadts Torwart Timo Pielmeier geschlagen, Barta schaffte den Ausgleich.
Das Schlussdrittel sah eine um Klärung bemühte DEG, die wiederholt auf breiter Front in Richtung des Gäste-Tors stürmte. Alexander Barta machte dann nach 10.30 Minuten mit einem entschlossenen Lauf das Unentschieden klar; selbst ein einhakelnder und schon als Foul gepfiffener Schläger der Süddeutschen konnte Barta nicht stoppen.
Die letzten zehn Minuten auf dem Düsseldorfer Eis brachten einen offenen Schlagabtausch mit Großchancen vor beiden Toren. Dass Tim Conboy 43 Sekunden vor Spielschluss wegen Beinstellens vom Eis auf die Strafbank musste, ärgerte die Düsseldorfer. Doch selbst diese Zeitstrafe – die sich bis in die Verlängerung reinzog, überstanden sie unbeschadet.
Der Fehler – 25 Sekunden vor Schluss
Ganze 25 Sekunden vor Ende der Verlängerung brachten die Düsseldorfer den Puck allerdings nicht entschieden genug aus dem eigenen Drittel. Thomas Greilinger passte auf Brandon Buck, den Top-Scorer der Ingolstädter. Der schoss, aber scheiterte an Niederberger, während Greilinger die bereits zum Torjubel hochgerissenen Arme runternahm und den Abpraller selbst verwandelte.
Die Düsseldorfer nehmen einen Punkt mit und gehen als Tabellen-Zehnte ins neue Jahr. Wer darüber nörgelt, ignoriert die Verletztenliste der DEG und klar verbesserte Teamleistung. Bereits am 3. Januar empfängt die DEG daheim die Schwenninger Wild Wings (19.15 Uhr im ISS Dome).
Düsseldorfs Goolie Mathias Niederberger (links) hielt seine DEG lange im Spiel
Fotos: Karina Hermsen