Düsseldorf: Polizei und Stadt sind vorbereitet, Jecke sollen fröhlich und sicher feiern
Eine besondere Bedrohungslage gibt es nicht, betont der Düsseldorfer Polizeipräsident, Norbert Wesseler. Dennoch reagieren Stadt, Polizei und das Comitee Düsseldorfer Carneval auf die Verunsicherung der Bürger nach den Vorfällen an Silvester. Verstärkte Präsenz und Überwachung soll den Karnevalisten ein sicheres Gefühl geben.
Oberbürgermeister Thomas Geisel sieht die Stadt gut auf die Karnevalstage vorbereitet. „Nach menschlichem Ermessen wurden alle Vorkehrungen getroffen, damit die Bürger fröhlich und sicher feiern können“, erklärt er bei der Vorstellung der neuen Anlaufstelle der Polizei am Burgplatz. Neben der Polizeidienststelle an der Heinrich-Heine-Allee, bietet die Polizei in neuen Räumen am Burgplatz 2 für die Karnevalstage die Möglichkeit, Straftaten zu melden. Neben mobilen Überwachungskameras wurden auch am Burgplatz und der Mertensgasse zusätzliche stationäre Kameras installiert.
Eine der zusätzlichen Kameras ist Ecke Kurzestraße/Mertensgasse installiert
Die Besucher der Altstadt sollen sich im Klaren darüber sein, dass sie sich in einem Video-überwachten Bereich befinden, Hinweisschilder sollen darüber aufklären. Zusätzlich wurde das Personal für die Karnevalstage deutlich aufgestockt. Insgesamt werden an den Tagen 2500 Beamte im Einsatz sein. Unterstützung erhalten die Düsseldorfer durch zwei Hundertschaften aus Bayern und Sachsen. In Teams zu etwa 6 Personen werden sie Dienst tun und auch Polizeianwärter aus den höheren Ausbildungsjahren werden unterstützen. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Zahl der Einsatzkräfte um etwa Tausend erhöht. Neben uniformierten Beamten werden auch zivile Kräfte im Einsatz sein. Die Polizei erhofft sich durch die persönliche Präsenz und die Videoüberwachung Abschreckung von Straftätern, aber auch die Vermittlung von Sicherheit für die Bevölkerung.
Im Jahr 2015 gab es nur etwas mehr als ein Dutzend Anzeigen wegen sexueller Übergriffe oder Nötigung. Durch die erhöhte Sensibilisierung rechnet die Polizei mit einem deutlichen Anstieg dieser Zahlen. Zum ersten Mal wird es an Karneval einen Frauen Security Point an der Mertensgasse 1 geben.
In mobilen Überwachungsfahrzeugen können die Beamten das Geschehen verfolgen
Die Polizei- und Ordnungskräfte werden konsequent bei allen Situationen einschreiten, die sie als kritische Verhaltensmuster beurteilen. Dies gilt auch für Verkleidungen, zu denen Waffen gehören, die sehr echt erscheinen. In diesem Zusammenhang wies die Polizei darauf hin, dass bei öffentlichen Veranstaltungen im Karneval keine echten Waffen mitgeführt werden dürfen, selbst wenn der Besitzer einen Waffenschein hat. Unter die Bestimmungen des kleinen Waffenscheins fallen die sogenannten SRS-Waffen (Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen, sowie Elektroschocker).
An Altweiber, Karnevalssonntag und Rosenmontag ist die zusätzliche Anlaufstelle der Polizei am Burgplatz geöffnet
Zahlen und Fakten:
Das Ordnungsamt setzt die Aktion scherbenfreie Altstadt um. Dazu sind im Durchschnitt 220 Mitarbeiter pro Tag an den 16 Zugängen zur Altstadt anwesend. Das Glasverbot gilt an Altweiber (4.2.), von 8 Uhr, bis zum nächsten Morgen (5.2.) 5 Uhr. Am Karnevalssonntag (7.2.) von 12 Uhr, über den gesamten Rosenmontag (8.2), bis Veilchendienstag (9.2.) um 5 Uhr. Den Informationsflyer zur Aktion scherbenfreie Altstadt zum Herunterladen hier.
Darüber hinaus sorgen Feuerwehr und Rettungsdienst mit täglich 153 Einsatzkräften für schnelle Hilfe bei Notfällen. Durch die Vorfälle in der Vergangenheit werden die Sänitäter bei ihrer Arbeit von Sicherheitspersonal belgeitet und die Sanitätsanlaufstellen mit Zäunen abgetrennt.#
Anlaufstellen für Hilfesuchende im Überblick:
Altweiber, 4. Februar: Unfallhilfsstellen: Neanderkirche, Zugang Andreasstraße 15; Burgplatz (Rathausinnenhof); Erste-Hilfe-Platz: Rheinuferpromenade Höhe "Alter Hafen" und Sanitätsanlaufstelle: Rathausturm, Marktplatz
Sonntag, 7. Februar: Unfallhilfsstellen: Königsallee (West); Neanderkirche, Zugang Andreasstraße 15; Burgplatz (Rathausinnenhof) und Erste-Hilfe-Platz: Rheinuferpromenade Höhe "Alter Hafen"
Rosenmontag, 8. Februar: Mobile zusätzliche Rettungswachen: am Stiftplatz und Stadtbrückchen; Unfallhilfsstellen: Burgplatz (Rathausinnenhof); Kay-und-Lore-Lorentz-Platz; am Stadtbrückchen, an der Steinstraße.