Kriminalitätsstatistik Düsseldorf: 62.180 Straftaten in 2020 registriert
Die Statistik der Straftaten in Düsseldorf des vergangenen Jahres ist stark von Corona beeinflusst. Mit einer Gesamtfallzahl von 62.180 liegt die Zahl der Straftaten auf dem niedrigsten Stand der vergangenen Jahre. Dabei haben sich die Zahlen in Düsseldorf beim Wohnungseinbruch und Taschendiebstahl gegen den NRW-Trend entwickelt. Die Düsseldorfer Offensive gegen Taschendiebstahl zeigte Wirkung, die Zahlen sanken um 16,27 Prozent. NRW-weit gab es einen Anstieg von 5,9 Prozent. Allerdings stiegen die Wohnungseinbrüche in Düsseldorf um 12,84 Prozent, während in NRW ein Rückgang um 7,7 Prozent verzeichnet wurde. Bei der Aufklärungsquote aller Straftaten bleibt die Düsseldorfer Polizei leicht hinter dem Landestrend zurück: 50,38 Prozent der Düsseldorfer Straftaten wurden aufgeklärt, in NRW liegt die Quote bei in NRW 52,8 Prozent.
Die stellvertretende Behördenleiterin Silke Wehmhörner und der Leiter der Direktion Kriminalität Frank Kubicki betonten bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für Düsseldorf, dass das vergangenen Jahr stark von Corona geprägt wurde. Neben der Herausforderung, die Einsatzkraft der Polizei trotz der Bedrohung durch Infektionen sicherzustellen, beeinflussten die Einschränkungen des öffentlichen Lebens das Kriminalitätsgeschehen.
Rückgang der Straftaten
62.180 Straftaten wurden für das Jahr 2020 beim Polizeipräsidium Düsseldorf registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 3,63 Prozent zum Vorjahr (64.525). Die Aufklärungsquote liegt mit 50,38 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau (50,82 Prozent).
Diebstahl
Mit rund 40 Prozent hatten auch im Jahr 2020 die Diebstahlsdelikte den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. Durch den Behördenschwerpunkt Taschendiebstahl konnte in diesem Bereich ein Rückgang um 16,27 Prozent auf 3.541 Fälle (Vorjahr: 4.229) erreicht werden. Hier liegt Düsseldorf deutlich unter den Zahlen von NRW, wo es einen Anstieg um 5,9 Prozent auf 33.003 Fälle gab.
Die Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen gingen um 220 Fälle (- 6,33 Prozent auf 3.253 zurück. Insgesamt wurden 288 Kraftfahrzeuge komplett gestohlen. Im Vorjahr waren es 315 Fahrzeuge. Der verstärkte Umstieg auf Fahrräder während der Corona-Pandemie ließ auch die Fälle der Fahrraddiebstähle steigen. Die Polizei verzeichnete einen leichten Anstieg um 62 Fälle (+ 1,73 Prozent) auf 3.633.
Wohnungseinbrüche
Angestiegen ist die Zahl beim Wohnungseinbruchdiebstahl um 12,84 Prozent auf 1.327 Fälle (Vorjahr: 1.176). Hier liegt Düsseldorf deutlich über dem NRW-Trend, wo die Straftaten in diesem Bereich um 7,7 Prozent auf 24.780 sanken.
Kriminalität
Die Straßenkriminalität setzt sich aus 22 Einzeldelikten zusammen, die ihren Ausgangspunkt auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen haben und das Sicherheitsgefühl der Menschen in besonderem Maße beeinflussen. Sie ist in diesem Jahr um 5,73 Prozent auf 15.804 Fälle (Vorjahr: 16.764) zurückgegangen.
Die Gewaltkriminalität setzt sich aus zehn verschiedenen Delikten zusammen, zu denen Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung und gefährliche/schwere Körperverletzung gehören. Hier ist ein Anstieg um 11,09 Prozent auf 2.344 Fälle (Vorjahr: 2.110) zu verzeichnen. Die Zahl der Straftaten bei den Kapitaldelikten haben sich nicht verändert: 6 Morde und 14 Totschlag.
Sexualdelikte
Bedingt durch eine Strafrechtsreform, ein verändertes Anzeigeverhalten und die intensiven Anstrengungen der Polizei in NRW ergibt sich ein deutlicher Anstieg bei den Sexualstraftaten, vor allem im Bereich der Kinderpornographie und dem sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Düsseldorfer Polizei verzeichnet einen Anstieg um 54,61 Prozent auf 804 Fälle (Vorjahr: 520).
Vermögensdelikte und Internet
Die Fallzahlen der Vermögens- und Fälschungsdelikte stiegen seit Jahren zum ersten Mal wieder. Gegenüber dem Vorjahr gab es 9,76 Prozent mehr Fälle, 11.837 Delikte.
Seit 2004 werden Fälle mit der Kennung „Tatmittel Internet“ erfasst. Für das Jahr 2020 wurde eine Zunahme der Fallzahlen um 781 Delikte auf 2.052 erfasst (+ 37,77 Prozent)