Verkehrsunfallbilanz Düsseldorf: Weniger Unfälle, aber mehr Tote
Durch den reduzierten Verkehr während der Corona-Pademie kam es in Düsseldorf und auf den Autobahnen im Umkreis im vergangenen Jahr zu deutlich weniger Unfällen. Im Stadtgebiet sank die Zahl von 30.552 auf 24.037. Dabei verunglückten 2.716 Menschen, 11 von ihnen tödlich. Da mehr Menschen auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel wechselten, stiegen die Unfälle mit Beteiligung von Rädern oder Pedelecs um 16,6 Prozent auf 1.079 Fälle. Auf den Autobahnen gab es 10.263 Unfälle (Vorjahr 14.529), bei denen 18 Menschen tödlich verunglückten.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Obwohl coronabedingt im vergangenen Jahr der Verkehr in Düsseldorf deutlich abgenommen hat, ist die Zahl der durch Unfälle Getöteten gestiegen. Die stellvertretende Behördenleiterin Silke Wehmhörner, der Leiter der Direktion Verkehr Jürgen Lankes und der Leiter der Autobahnpolizei Reiner Schiffer, stellten am Mittwoch (10.3.) die Verkehrsunfallbilanz 2020 vor.
Da mehr Menschen das Rad benutzen, kommt es leider auch zu mehr Unfällen damit
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet der Landeshauptstadt sank 2020 auf insgesamt 24.037 (Vorjahr: 30.552). Dabei blieb es bei rund 90 Prozent der Verkehrsunfälle bei Sachschäden. 2.716 Verkehrsteilnehmer*innen verunglückten, 2019 waren es 3.030. Allerdings stieg die Zahl der Rad- und Pedelecunfälle auf 1.079 (Vorjahr 925) mit 939 verunglückten Personen.
"In Düsseldorf stiegen die Bewegungen von Radfahrern 2020 deutlich an. Gleichzeitig kam es in dieser Gruppe zu mehr Verunglückten bei Verkehrsunfällen. Das ist ein Trend, der mich nachdenklich stimmt", erläutert Jürgen Lankes. Die Polizei Düsseldorf wird die Verkehrssicherheit von Radfahrern in diesem Jahr zum Schwerpunkt machen.
Elf Menschen wurden bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet getötet. Unter den Verkehrstoten befanden sich sechs Senioren und ein junger Erwachsener. Vier Personen waren mit dem Fahrrad, drei zu Fuß, zwei auf einem Krad und zwei als Beifahrer unterwegs. Fünf der elf Verkehrstoten kommen als Unfallverursacher in Betracht.
Kinder
Im Jahr 2020 kam kein Kind im Düsseldorfer Stadtverkehr zu Tode. Allerdings ist in dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von Unfällen unter Beteiligung von Kindern als Radfahrer zu verzeichnen. Durch Corona konnten die Aktionen zur Verkehrsunfallprävention in Kindergärten und Schulen nicht im gewohnten Umgang stattfinden. Deshalb hat das Präventionsteam kindgerechte Videos produziert, die online abrufbar sind, um den Erzieher*innen und Lehrer*innen weiterhin Material zur Verüfung zu stellen.
Yummibär mit Verkehrssicherheitsberaterin Sonja Martin sind Protagonisten in den Videos, die für die Kitas und Grundschulen gedreht wurden, Foto: Polizei Düsseldorf
Unfallflucht
Bei den 24.037 städtischen Verkehrsunfällen kam es im vergangenen Jahr zu 5.977 Verkehrsunfallfluchten, 292 mit Personenschaden. Die Düsseldorfer Polizei konnte 72 Prozent davon aufklären und liegt mit dieser Quote um rund 9 Prozent über dem Landesniveau.
Wo es am häufigsten kracht
Als örtliche Schwerpunkte führt das Mörsenbroicher Ei mit 177 Unfällen die Liste an. Auf Platz zwei liegt der Worringer Platz. Von Platz 21 ist die Corneliusstraße/Herzogstraße mit 44 Unfällen in die Top Ten Liste aufgestiegen.
Poser und Tuner
Mit regelmäßigen Sondereinsätzen der AG Tuning zeigt die Polizei der Tuning- und Poser-Szene ein klares Signal. Die Aktionen werden auch in 2021 fortgesetzt.
18 Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Unfällen auf den Autobahnen im Bezirk Düsseldorf ums Leben
Autobahnpolizei
Zum Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Düsseldorf gehören rund 700 Kilometer Autobahn. Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle auch hier sank (von 14.529 auf 10.263), stieg die Gesamtzahl der Getöteten von 11 (2019) auf 18 in 2020. Wie in der Stadt blieb es auch auf den Autobahnen bei rund 90 Prozent der Unfälle bei Sachschäden. Insgesamt verunglückten 1.639 Verkehrsteilnehmer, was einem Rückgang von 446 Verunglückten zum Vorjahr entspricht. Dies stellt die niedrigste Zahl der Verunglückten in den letzten zehn Jahren dar.
Bemerkenswert ist, dass auf den Autobahnen knapp 1.100 Straftaten ohne Verkehrsbezug zur Anzeige gebracht wurden. Zum Beispiel konnten in 2020 Drogen mit einem geschätzten Marktwert von gut 5,4 Millionen Euro beschlagnahmt werden.