Großrazzia in Düsseldorf: 300 Polizisten in 17 Cafés und Wettbüros des Maghreb-Viertel hinter dem Hauptbahnhof
Mit rund 300 Beamten hat die Düsseldorfer Polizei am Samstagabend (16.1.) eine Großrazzia in Oberbilk gestartet. Auf der Liste der Fahnder standen nach Auskunft eines Polizeisprechers 17 Cafés, Shisha-Bars und Wettbüros. Mehr als 300 Personen wurden nach Polizeiangaben überprüft.
Wer sich nicht ausweisen konnte, wurde zu einer mobilen Wache gebracht. Dort gab es auch ein Gerät zum schnellen Abgleich von Fingerabdrücken
Gegen 17.30 Uhr fuhr das Großaufgebot der Polizei im sogenannten „Maghreb-Viertel“ auf der Rückseite des Hauptbahnhofs vor. Der stellvertretende Leiter der Düsseldorfer Kriminalpolizei, Kriminaldirektor Frank Kubicki, leitete den Einsatz, bei dem Düsseldorfer Kriminalbeamte durch mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei aus den umliegenden Städten unterstützt wurden. Die 17 zu überprüfenden Orte wurden von der Polizei schlagartig besetzt. Danach musste sich jeder der Anwesenden ausweisen. Wer das nicht konnte, wurde zu einer mobilen Wache geführt, in dem ein Gerät zum Schnellabgleich von Fingerabdrücken aufgebaut war.
"Mehr Licht": Auch einen fahrbaren Strahler hatten die Einsatzkräfte mitgebracht
Nach ersten Angaben eines Polizeisprechers gegenüber report-D blieb es während der Großaktion friedlich. Für die Aktion lägen keine Anweisungen der Staatsanwaltschaft vor. Sie sei als Polizeiaktion „die logische Folge aus den Erkenntnissen der Auswerte- und Analysegruppe ‘Casablanca’", die seit Juni 2014 rund 4000 Straftaten – Taschendiebstähle, Handy-Klau – in der Düsseldorfer Altstadt untersucht hat. Dabei seien Informationen über rund 2000 Täter zusammengeführt worden, darunter laut Polizeiangaben zahlreiche Männer aus dem nordafrikanischen Raum, vor allem aus Marokko (report-D berichtete). „Mit den Vorfällen der Silvesternacht hat die Aktion eigentlich nicht zu tun, da sie schon vorher geplant wurde“, so der Polizeisprecher. Aber natürlich hoffe man nun auch zur Aufklärung dieser Straftaten beitragen zu können. Am Sonntag (17.1.) will die Polizei eine Bilanz ihrer mehrstündigen Aktion veröffentlichen.