Korallenschlange entwichen: Reptilien-Experten der Düsseldorfer Feuerwehr helfen in Köln aus
Aktualisierung: Die Schlange wurde in der Wohnung des Besitzers gefunden. Sie war durch eine der aufgestellten Futterfallen angelockt worden. Die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die Fachgruppe Reptilien der Düsseldorfer Feuerwehr unterstützte am Montag ihre Kollegen in Köln. Dort war eine südafrikanische Korallenschlange in einer Wohnung in Köln Klettenberg aus einem Terrarium entwichen. Da die Suche nach der Schlange nicht erfolgreich war und das Tier sehr giftig ist, wurde die Wohnung versiegelt und alle Bewohner des Mehrfamilienhauses mussten ausquartiert werden. Mit Futterfallen und Wärmequellen hofft man nun das Tier zu fangen.
Die Düsseldorfer Experten für Reptilien unterstützten bei der Schlangensuche in Köln
Am Sonntag hatte der Besitzer mehrerer Schlangen bemerkt, dass eine etwa 20 Zentimeter lange und sechs Monate alte „Südafrikanische Korallenschlange“ aus seinem Terrarium entwichen war. Nach eigener erfolgloser Suche verständigte er am Montagmorgen (15.2.) die Feuerwehr. Bei der Schlange handelt es sich um eine Giftschlange, die bei einem Biss ein Nervengift freisetzt. Obwohl es sich um ein Jungtier handelt, sind die Giftmengen nach Expertenmeinung gefährlich und die Reaktionen können leicht, aber auch schwer ausfallen.
Die Feuerwehr geht davon aus, dass sich das Tier noch in der Wohnung versteckt hält. Zehn Parteien leben in dem Mehrfamilienhaus, sie alle mussten ihre Wohnungen vorsichtshalber verlassen.
Der Schangenbesitzer hält in seiner Wohnung elf weitere Schlangen, für die er die notwendige artenschutzrechtliche Genehmigungen zur Haltung hat. Die Haltung der Schlangen in der Wohnung wird durch das Veterinäramt der Stadt Köln als vorbildlich bewertet.
Nachdem die betreffende Wohnung durch die Feuerwehr versiegelt wurde, kontrollierten die Einsatzkräfte die Keller- und Außenbereiche des Hauses. Dabei wurde auch die „Fachgruppe Reptilien“ der Feuerwehr Düsseldorf tätig. Da davon ausgegangen wird, dass die Schlange sich noch in der Wohnung aufhält, wurde Mehl ausgestreut um „Kriechspuren“ der Schlange zu erkennen. In einzelnen Räumen brachte die Feuerwehr „Kriechsperren“ aus, um eine weitere Flucht in andere Räume zu verhindern. Mit Kamera- und Endoskoptechnik wurden schwer zugängliche Bereiche kontrolliert. Mit Wärmequellen und Futterfallen soll die Schlange angelockt werden.
Durch die eingeleiteten Schutzmaßnahmen besteht aktuell keine Gefährdung für Anwohner. Korallenschlange sind wechselwarme Tiere, deren Aktivität von der Außentemperatur abhängt. Daher ist ein weiteres Fortbewegen bei Verlassen des Hauses bei den aktuellen Außentemperaturen unwahrscheinlich. Das Tier würde nach Aussage von Experten in eine „Kältestarre“ verfallen und bei länger anhaltenden Minusgraden auch verenden. Die Einsatzkräfte tragen Schutzkleidung um sich vor einem Biss zu schützen. Sollte es doch zu einem Biss kommen, wurde mit der Giftnotrufzentrale das weitere Vorgehen abgesprochen.
Bis die Einsatzkräfte Entwarnung geben, können die Bewohner des Zehn-Parteien-Hauses nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Polizei hat das Haus versiegelt.
Fotos: Feuerwehr Köln