Düsseldorfer Feuerwehr warnt: Vorsicht mit Kerzen in der Adventszeit
Die gemütliche Stimmung in der Vorweihnachtszeit bei Kerzenschein kann schnell zur Katastrophe werden, wenn der Weihnachtsschmuck in Brand gerät. Die Feuerwehr Düsseldorf warnt vor Bränden mit Adventsgestecken, Christbäumen und Fondues und gibt Tipps zum richtigen Umgang.
Ein trockener Adventskranz kann schnell in Brand geraten. Wichtig ist es, ihn immer auf einer feuerfesten Unterlage zu platzieren, damit sich das Feuer nicht schnell auf die Tischdecke ausbreitet.
Mehr Brände durch Kerzenschein
In der Zeit vom 1. Advent bis zum Dreikönigstag im neuen Jahr verzeichnet die Feuerwehr in jedem Jahr überdurchschnittliche viele Einsätze wegen Bränden, die durch Kerzen, elektrische Lichter und unachtsamen Umgang damit verursacht wurden. Die Feuerwehr hat dabei nichts gegen den Gebrauch von Kerzen, aber sie sollten nie unbeaufsichtigt brennen. "Brennende Kerzen dürfen niemals aus dem Auge gelassen werden und der Umgang mit dem offenen Feuer sollte immer mit dem entsprechenden Respekt erfolgen“, appelliert Feuerwehrchef David von der Lieth. Wenn Adventskränze und Gestecke im Laufe des Dezembers trocken werden oder die Weihnachtsbäume in den warmen Zimmern lange stehen, können sie leichter in Brand geraten und brennen dann wie Zunder.
Auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Wer auf brennende Kerzen nicht verzichten möchte, sollte vorbereitet sein und immer ein Löschmittel, beispielsweise eine Blumensprüher oder einen Eimer Wasser zur Hand haben. Sollte es zu einem Brand kommen, kann dieser im Anfangsstadium noch leicht selber gelöscht werden. Sind die Rauchentwicklung und die Flammen zu groß, kann nur noch die Feuerwehr helfen und die braucht auch im günstigsten Fall einige Minuten bis zum Eintreffen.
Die Gefahren belegt die Feuerwehr mit Zahlen aus dem Vorjahr. So sind die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten leicht steigend. Vom 1. Dezember 2018 bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar 2019 rückte die Feuerwehr zu insgesamt 402 Brandeinsätzen aus – 422 waren es im Vorjahreszeitraum 2017/2018. Rund 68 (54) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration oder Silvesterartikeln.
Ist der Brand noch klein und steht der Kranz auf der richtige Unterlage, kann ein Feuer im Entstehen noch selber gelöscht werden. Aber nur wenn man vorbereitend Wasser zur Hand hat, wie hier eine Blumenwasserspritze
Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen und ein Luftstrom durch ein geöffnetes Fenster oder eine Tür können verheerende Folgen haben. Daher rät die Feuerwehr dazu, den Raum nicht zu verlassen wenn echte Kerzen brennen, sie sollten vorher gelöscht werden. Für den Notfall sollte Wasser bereit stehen.
Adventskränze und -gestecke
Weihnachtliche Gestecke mit echten Wachskerzen sollten möglichst frisch sein, denn das senkt die Brandgefahr. Vertrocknetes Grün sollte aus den Gestecken entfernt werden. Auf Steckschwämme möglichst verzichten, diese brennen wie Zunder. Unter den Kerzen einen Tropffang aus Metall mit Steckdorn verwenden. Damit ist der Halt der Kerzen gesichert und der kleine Teller fängt das Wachs auf. Zwischen Tannengrün, Dekoration und Kerzen muss ausreichend großer Abstand sein.
Weihnachtsbaum und Lichter
Der Baum sollte möglichst frisch sein und nicht rieseln. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Den Baumständer mit Wasser füllen, denn auch ein geschlagener Baum kann noch Feuchtigkeit aufnehmen. Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit. Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden. Der Standort des Weihnachtsbaums sollte nicht in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sein.
Wer echte Wachskerzen im Baum verwendet, sollte Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang benutzen und sie nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Der Weihnachtsschmuck sollte schwer entflammbar sein und die Kerzen nicht zu weit herab brennen. Das Anzünden der Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
Elektrische Lichterketten sollten das CE- und GS-Zeichen tragen. Auch hier gilt, wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.
Die Benutzung von Fondue oder Tischgrills
Die Rechauds von Tischgrills oder Fondues nicht in heißem Zustand nachfüllen. Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden. Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder ähnlichem erstickt werden.
"Bevor ein Brand sich ausbreitet, sollten Betroffene keinen Moment zögern unter 112 die Feuerwehr zu rufen und dafür sorgen, sich und weitere Bewohner eines Hauses vor den Flammen in Sicherheit zu bringen", appelliert Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies.