Düsseldorf Benrath: Ätzende Beize läuft aus – Großalarm bei einer Spedition
Die Sicherheitseinstufung für die Beize ist unmissverständlich: „sehr giftig“. Bereits bloßes Einatmen kann die Atemwege und die Lunge schwer verätzen. Das Gemisch aus Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure lief am Dienstagmorgen (22.10.) bei einer Spedition an der Nürnberger Straße in Düsseldorf Benrath aus. Ein 1000 Liter fassender Behälter war undicht geworden. 7.37 Uhr –Großalarm für die Düsseldorfer Feuerwehr.
Der Anrufer in der Leitstelle sagte, ein „IBC-Behälter“ sei undicht geworden. „IBC“ steht für Intermediate Bulk Container. Das sind große quaderförmige Behälter für flüssige und rieselfähige Stoffe. Als heraus war, um welchen Stoff es sich handelt, fuhr die Feuerwehr mit allen Experten und Spezialfahrzeugen nach Düsseldorf Benrath.
Der richtige Dreh
Derweil handelten die Speditionsmitarbeiter. Mit einem Gabelstapler brachten sie den kaputten 1000 Liter Behälter in einen dafür vorgesehenen Sicherstellungsbereich. Und sie drehten den IBC-Behälter so, dass nicht noch mehr auslief. Da zu diesem Zeitpunkt keine akute Gefahr bestand und der betroffene Bereich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr geräumt wurde, sicherten die Feuerwehrleute zunächst die Unfallstelle ab, sodass keine Unbefugten den Bereich betreten konnten.
Schutzanzüge
Danach wurde die ätzende Beize in einen neuen, unbeschädigten IBC Behälter umgepumpt. Experten neutralisierten die ausgelaufene Flüssigkeit mit einem Chemiebindemittel. Dazu mussten Einsatzkräfte in speziellen Chemikalienschutzanzügen an der Unfallstelle arbeiten. Vier betroffene Mitarbeiter der Spedition wurden vorsorglich durch den Rettungsdienst untersucht. Sie mussten nicht ins Krankenhaus.
60 Einsatzkräften waren gut fünfeinhalb Stunden lang im Einsatz.
Foto: Patrick Schüller