Düsseldorf Wersten: Zivilbeamter zerschießt den Hinterreifen eines verdächtigen Pkw
Grenzsituation im stark befahrenen Universitätstunnel, Autobahn A46, Fahrtrichtung Wuppertal: Dort hat am Mittwochabend, 21.50 Uhr, ein Zivilfahnder der Polizei einen Schuss aus seiner Dienstwaffe abgegeben. Die Kugel traf den Hinterreifen eines mit drei Personen besetzten Fahrzeugs. Dessen 21 Jahre alter Fahrer sollte kontrolliert werden, gab jedoch Gas, als sich die Zivilfahnder seinem Auto näherten.
Ein Beamter habe auf die Fahrbahn treten müssen, um nicht von dem plötzlich anfahrenden Auto verletzt zu werden, heißt es im Polizeibericht. Zuvor hatte die Zivilstreife den Pkw mit den drei Insassen bereits eine ganze Zeit lang verfolgt. Auf der Werstener Straße habe die Steife zum ersten Mal ein Haltesignal gezeigt. Darauf reagierte der Fahrer nicht.
Verfolgung mit Blaulicht
Die Zivilbeamten hätten das verdächtige Fahrzeug unter Blaulicht verfolgt und es im Universitätstunnel stoppen können, so der Polizeibericht: „Als die Polizisten an den Pkw herantraten, schlug der Fahrer das Lenkrad ein und setzte seine Fahrt fort. Ein neben dem Pkw stehender Zivilfahnder musste auf die stark befahrene Fahrbahn treten, um nicht von dem Auto verletzt zu werden. Zeitgleich gab der andere Beamte einen gezielten Schuss auf den rechten Hinterreifen des Opels ab.“ Im Falle einer unmittelbaren Gefahrenabwehr ist die Polizei nicht zu einem vorherigen Warnschuss verpflichtet. Da die Polizei selbst von einem „stark befahrenen Tunnel“ spricht, hätten leicht auch Unbeteiligte zu Schaden kommen können.
Nach wenigen hundert Metern: platter Reifen
Offenbar traf die Kugel ihr Ziel. Denn wenige hundert Meter weiter – im Dreieck Düsseldorf-Süd – habe das Fahrzeug mit beschädigtem Reifen angehalten. Der 21 Jahre alte Fahrer sei festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wertet sein Fahrverhalten als „gefährlichen Eingriff“. Er wurde im Präsidium vernommen und dann nach Hause entlassen.