Flughafen Düsseldorf: Surrealistisches Gemälde für 280.000 Euro landet im Altpapier
Yves Tanguy (1900-1955) war ein surrealistischer Maler. Eines seiner Gemälde landete jetzt im Altpapier des Düsseldorfer Flughafen. Dort war die zartgrüne Landschaft bereits auf dem Weg zur Entsorgung. Der Spürsinn eines Polizisten brachte jedoch das Werk im Wert von 280.000 Euro und seine Besitzer wieder zusammen.
Der Reihe nach: Am 27. November flog ein Geschäftsmann von Düsseldorf nach Tel Aviv, Israel. Unterm Arm – gewissermaßen als Handgepäck: einen flachen Pappkarton, etwa 40 mal 60 Zentimeter groß, mit dem echten Tanguy darinnen.
Diese Landschaft von Yves Tanguy landete im Altpapier des Flughafens.
Doch den ließ er schon beim Einchecken am Schalter stehen. Warum auch immer. Und erst in Israel fiel dem offenbar zerstreuten Mann auf, dass mehr als eine Viertelmillion Euro unter seiner Armbeuge fehlte. Da aber lagen schon 3120 Kilometer zwischen dem Mann und dem Kunstwerk. Panikalarm! Erst einmal wurde telefoniert. Vergeben. Gleichzeitig machte sich Neffe aus Belgien auf den Weg zum Düsseldorfer Flughafen. Doch die surreale Landschaft schien für immer verloren zu sein.
Ganz zuunterst – natürlich
Erst die Verlustanzeige des belgischen Neffen auf der Düsseldorfer Flughafenwache wendete die Verlustsache doch noch zu einem Guten. Denn die Anzeige landete wenig später bei einem Kommissar mit Ortskenntnissen. Der Ermittler nahm Kontakt zur zuständigen Reinigungsfirma auf. Gemeinsam mit dem Objektleiter schaute er gründlich in den für den Bereich vorgesehenen Altpapiercontainern nach. Und tatsächlich: Relativ zuunterst lag der Karton mit dem wertvollen Gemälde.
Und konnte wenig später zurückgegeben werden. Manchmal ist das Glück der Surrealen sehr real.