Düsseldorf: Sprachlosigkeit und Empörung in Lörick – Strohpuppen der Schützen bereits zum zweiten Mal abgefackelt
Sie sollten für das bevorstehende Schützenfest an zwei Stellen in Lörick werben: Ein König aus Strohballen und seine Königin. Doch das kam offenbar nicht bei allen gut an: Am 2. Juli brannten die beiden Puppen am Wegekreuz lichterloh. Die Schützen ließen sich nicht unterkriegen, sammelten Geld und bauten die Puppen ein zweites Mal auf. Am frühen Montagmorgen (15.7.) brannte dann das zweite Strohpuppenpaar. Wut, Empörung und Sprachlosigkeit über so viel Zerstörung bekundeten viele Nutzer auf dem Facebookaccount der Löricker Schützen.
Auf diesem Foto stehen sie noch: Die Nachbildung des Regimentskönigspaars Barbara und Kurt Feller vom Husaren Schwadron Fidele Löricker als Strohpuppen
Der mutmaßliche Brandstifter nahm am 15. Juli keine Rücksicht auf den Standort an der Ecke Löricker und Niederdonker Straße. Die Strohpuppen standen auf einer Wiese mit Bäumen neben der Kirche mit Kindergarten und einer Tankstelle gegenüber – bei der anhaltenden Trockenheit hätte das ausarten können. Was die Schützen und Löricker besonders betroffen macht, ist die Zerstörungswut. Vom 2. bis zum 5. August feiern die Schützen in Lörick ihr Schützenfest und diesmal ein ganz besonderes, denn sie haben 150-jähriges Jubiläum. Deshalb sollten die beiden Strohpuppenpaare des Schützenkönigs mit seiner Königin für das Fest werben und die Löricker zum Mitfeiern einladen. In Hamm gibt es diese Tradition schon lange, passiert ist dort noch nie etwas.
Am 2. Juli brannten die Puppen am Wegekreuz lichterloh, die Schützen vermuteten Brandstiftung. Sie ließen sich aber nicht unterkriegen, sammelten Geld und mit Hilfe eines Sponsors konnten die Figuren am Samstag (13.7.) ein zweites Mal errichtet werden. Allerdings nicht mehr aus Stroh, sondern nicht brennbar aus bedrucktem Aluminium. Doch offenbar sind die Strohpuppen jemandem ein Dorn im Auge. Denn am frühen Morgen des 15. Juli brannte das zweite Strohpuppenpaar an der Kirche. Traurigkeit über die Zerstörungswut macht sich breit.
Freiwillige haben die angekokelten Strohreste am Montag entfernt. In ihrem Facebookaccount fordern die Schützen auf, jegliche Mutmaßungen und Verdächtigungen bezüglich der Täter zu unterlassen. Spekulationen über das Motiv will man unterbinden. Aber die Empörung über die Rücksichtslosigkeit ist groß. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, steht aber noch am Anfang ihrer Arbeit.
aktualisiert 20:45 Uhr