Düsseldorf erhöht die Sicherheitsstufe: Videoüberwachung, Polizeipräsenz und LKW-Sperren
Neben der Sicherung der Weihnachtsmärkte nach dem Anschlag in Berlin, hat die Polizei am Donnerstag (22.12.) auch ihre neuen Überwachungskameras in der Altstadt und am Burgplatz getestet. Mit fünf neuen Kameras und zusätzlichen Lichtmasten wollen Stadt und Ordnungshüter potentielle Straftäter ins Visier nehmen.
Baucontainer sind in der Innenstadt nichts ungewöhnliches, hier sollen die allerdings Fahrzeuge daran hindern bis in die Bolker Straße zu fahren
LKW-Sperren nach Berlin-Attentat
Auf der Mühlenstraße stehen zwei versetzte Groß-Container und verengen die Fahrbahn zu einer S-Kurve. An der Heinrich-Heine-Allee wird die Zufahrt zur Bolkerstraße aus dem Kö-Bogen-Tunnel heraus durch einen weiteren Container blockiert. Was auf den ersten Blick wie Baumaßnahmen in der Innenstadt ausschaut, sind bewusst installierte LKW-Sperren, die von der Stadt als Reaktion auf den Berlin-Anschlag veranlasst wurden.
Auch auf der Mühlenstraße stehen die Sperren
Videoüberwachung in der Altstadt
Die zusätzlichen Kameras am Schlossturm sind nur als Reserve gedacht
Für Helligkeit und Videoüberwachung wurden in der Altstadt und am Burgplatz Leuchten und Kameras installiert. Der Zeitplan für die zusätzlichen Überwachungskameras und die Lichtmasten war eng gesteckt. Doch am Donnerstag konnte Polizeipräsident Norbert Wesseler die Inbetriebnahme verkünden. Der Probelauf war erfolgreich und die Kameras der neusten Generation liefern HD-Bilder mit 30-fach optischem Zoom. Eindrucksvoll zeigten die Beamten, dass die Reichweite der Kameras vom Burgplatz bis auf die andere Rheinseite schauen – wenn es nötig ist. Zur Sicherung der Privatsphäre werden aber alle privaten Bereiche gepixelt.
In der Altstadtwache an der Heinrich-Heine-Allee werden die Kameras gesteuert und kontrolliert
Fünf neue Kameras
Seit April 2005 gibt es in der Altstadt Videobeobachtung mit vier Kamerastandorten an der Bolker Straße im Bereich der Bolker Passage, der Heinrich Heine Allee, der Neustraße und der Hunsrückenstraße. Neun Jahre später wurde eine weitere Kamera am Bolker Stern installiert. Die Erlaubnis zur Videoüberwachung ist Polizeigesetzt klar geregelt: „Zur Verhütung von Straftaten kann die Polizei einzelne öffentlich zugängliche Orte, an denen wiederholt Straftaten begangen wurden und deren Beschaffenheit die Begehung von Straftaten begünstigt, mittels Bildübertragung beobachten …„ .
Lichtstarke LED-Leuchten können zugeschaltet werden
Die Installation der fünf zusätzlichen Kameras jetzt ist nicht nur den Vorfällen in der Silvesternacht 2015 geschuldet. Der Burgplatz und die Freitreppe sind Kriminalitätsschwerpunkte für Körperverletzungen, Diebstahl, Raub und Betäubungsmittel. Zahlreiche Schilder weisen die Besucher rund um den Burgplatz und in der Altstadt nun darauf hin, dass die Bereiche Videoüberwacht werden. Die Kameras „Freitreppe“, „Rathaus“, „Burgplatz“, „Blockhouse“ und „Tante Anna“ werden jeweils freitags und samstags von 21 bis 6 Uhr aufzeichnen. Die Aufnahmen werden höchstens 14 Tage gespeichert. Nach einem Jahr wird die Maßnahme überprüft und gegebenenfalls die Standorte angepasst, sollte es zu einer Verlagerung der Straftaten gekommen sein. Zusätzlich hat die Polizei die Möglichkeit die LED-Beleuchtung an den neuen Lichtmasten zu aktivieren. Damit kann der Burgplatz taghell erleuchtet werden.
Die Polizeistreifen sind deutlich bewaffnet