Zwei Brüder sollen vier Automaten gesprengt haben
Die Polizei glaubt, die mutmaßlichen Automatensprenger von Rath dingfest gemacht zu haben. Die Brüder Nicolai (28) und Alexander (33) T. sitzen in Untersuchungshaft. Sie schweigen zu den Vorwürfen.
Zur Erinnerung: Seit dem 13. Juni vergangenen Jahres krachte es vier Mal im Düsseldorfer, sehr laut. Zweimal hatten Unbekannte einen Geldautomaten vor einem Spielcasino am Vogelsanger Weg gesprengt, zwei Mal einen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn am S-Bahnhof Westfalenstraße. Die Beute: Einige tausend Euro. Der Sachschaden: über 100.000 Euro. Und der Leiter der Ermittlungskommission, Dieter Töpfer sagt: „Es ist nur ein glücklicher Zufall, dass bei den Explosionen keine Menschen zu Schaden kamen.“ Einmal flog eine massive Deckplatte aus Stahl über 50 Meter weit durch die Luft.
Ermittler Dieter Töpfer: Zugriff, weil vielleicht die nächste Sprengung vorbereitet wurde.
Zur Explosion gebracht wurden die Automaten jeweils dadurch, dass die Täter Flüssiggas einfüllten und dann zündeten. Aus der zweiten Straftat am Vogelsanger Weg vom September 2014 gibt es nach Töpfers Angaben eine Spur, die auf den jüngeren Bruder hinweist. Bei Tatverdächtigen sind mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Rauschgiftdelikten. Beide nehmen am Methadonprogramm teil, sind arbeitslos. Der ältere Bruder habe eine Ausbildung zum Schweißer und kenne sich daher im Umgang mit Gasflaschen aus.
Noch während die Ermittler verdeckt gegen ihre Verdächtigen tätig waren, planten die in der vergangenen Woche offenbar den nächsten Coup. In einem großen Gerresheimer Baumarkt wurden sie dabei erwischt, wie die einen Druckbegrenzer für Gasflaschen und zwei Funkgeräte stahlen. Dabei leistete der jüngere Bruder erheblichen Widerstand gegen die Ladendetektive; der ältere konnte kurzzeitig fliehen, wurde aber auf der Morper Straße festgenommen.
Weil der Ladendiebstahl allein die Männer nicht in Untersuchungshaft gebracht hätte und die Beamten fürchteten, dass sie die nächste Straftat vorbereiteten, legten sie ihre Ermittlungen offen, beantragten und bekamen Haftbefehle wegen des Verdachts auf Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen. Bei der Durchsuchung der Wohnung, in der die beiden Brüder zusammen mit ihren ltern leben, seien weitere Gegenstände sichergestellt worden, die für Straftaten nach dem bisherigen Muster hätten genutzt werden können. Darunter Gasflaschen, sagt die Polizei.
Allerdings stehe man erst ganz am Anfang der Ermittlungen. Die Pressekonferenz sollte die Rather Bevölkerung beruhigen. Wann und wie dieser Fall vor Gericht geht, ist noch offen.