Düsseldorf: Betrüger sorgen für Stopp bei Auszahlung der Corona-Soforthilfe
Da bei der Polizei aktuell zahlreiche Anzeigen von Menschen eingehen, die im Internet zur Beantragung der Corona-Soforthilfen auf Fake-Seiten von Betrügern geraten sind, hat das Land NRW die Auszahlung der Soforthilfen vorerst gestoppt. Auf den kriminellen Seiten wurde versucht die Daten der Antragsteller abzugreifen, um dann mit diesen Missbrauch zu betreiben. Die Ermittler arbeiten daran die betrügerischen Anträge zu identifizieren. Kleinunternehmer und Selbstständige können weiterhin die NRW-Soforthilfe beantragen. Sie sollten dabei dringend darauf achten nur die offizielle Internetseite des Landes zu nutzen: https://soforthilfe-corona.nrw.de. Antragsteller, die auf Ihre Überweisung warten, werden um Geduld gebeten.
Rund 4000 Anträge betroffen
Skrupellose Betrüger haben gefälschten Internet-Seiten prominent über Werbeanzeigen in Suchmaschinen platziert und versuchen so von der Corona-Krise zu profitieren.Dabei handelt es sich um hochprofessionelle Täter, die im Darknet nach Menschen suchen, die gegen eine Gewinnbeteiligung ihre Konten zur Verfügung stellen. Von diesen Konten wird der Gewinnanteil des Betrügers dann in Kryptowährung umgewandelt und damit anonymisiert, was die Identifizierung erschwert. Rund 3.500 bis 4.000 Antragsteller sind nach bisherigen Erkenntnissen betroffen.
Ermittlungskommission gebildet
Nachdem Anzeigen aus ganz NRW bei der Polizei eingingen hat das LKA mit der Zentral- und Ansprechstelle für Cyberkriminalität die Ermittlungen aufgenommen und das Wirtschaftsministerium (MWIDE) am Mittwochabend über erste Ergebnisse informiert. Daraufhin stoppte das Ministerium sofort die Zahlung der NRW-Soforthilfe 2020 für Solo-Selbstständige und Kleinstbetriebe und erstattete Strafanzeige wegen Betrugs.Eine Ermittlungskommission des LKA aus Finanz- und Cyberermittlern sowie Spezialisten für Wirtschaftskriminalität ist eingerichtet. Gleichzeitig wird behördenübergreifend daran gearbeitet, betrügerische Anträge zu identifizieren und zu erschweren.
Moralisch verwerfliche Tat
NRW Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart betonte, dass die Zahlungen schnellstmöglich wieder aufgenommen werden sollen. „Diese Masche ist nicht nur hoch kriminell, sondern moralisch besonders verwerflich. Diese Betrüger meinen, sie könnten eine akute Notlage auf Kosten der Allgemeinheit ausnutzen. Das müssen wir unbedingt verhindern. Daran arbeiten alle staatlichen Stellen mit Hochdruck und großem Einsatz,“ erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul.
Hinweise
Anträge können nach wie vor gestellt werden. Dabei sollen nur die Soforthilfe-Anträge des Landes Nordrhein-Westfalen auf dem Internetauftritt der Landesregierung NRW unter https://soforthilfe-corona.nrw.de genutzt werden. Die Bewilligung von Anträgen ist derzeit ebenfalls ausgesetzt.
Unseriöse Internetseiten können besonders gut an der Internetadresse (URL) erkant werden. Alle Internetseiten des Landes NRW enden auf ".nrw" oder "nrw.de". Bei anderen abweichenden Schreibweisen handelt es sich nicht um eine offizielle Internetseite des Landes NRW.
Wer bereits Daten auf einer gefälschten Internetseite eingegeben hat, sollte sofort Strafanzeige erstatten. Das geht am einfachsten über die Internet-Wache der Polizei NRW unter https://polizei.nrw/internetwache .
aktualisiert 15 Uhr