Düsseldorf strampelt sich ab: Note knapp ausreichend beim ADFC-Fahrradklima-Test
Der normale Radfahrer ohne Teamfahrzeug und Polizeieskorte hat es unverändert schwer in Düsseldorf. Beim Fahrradklima-Test 2016 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, ADFC, bekommt die Stadt ein knappes ausreichend als Schulnote, 4,2. Das reicht bundesweit für Platz 28 in der Kategorie der Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern. NRW-weit strampelt sich Düsseldorf vor auf Platz 10 von 15.
„Die größten Schwächen hat Düsseldorf bei der generellen Akzeptanz von Radfahrenden als Verkehrsteilnehmer, der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und zügigem Radfahren“, erklärt Düsseldorfs ADFC-Vizin Lerke Tyra das Abschneiden beim ADFC-Fahrradklima-Test. Er wurde im Herbst 2016 zum siebten Mal erhoben, gefördert durch Mittel des Bundesverkehrsministers. Mehr als 120.000 Menschen stimmten bundesweit ab – das waren 15 Prozent mehr als beim bislang letzten Mal im Jahr 2014.
Baustellen, Faschparker, Apelschaltungen
1032 Düsseldorfer stecken in der Gesamtzahl der Antwortgeber. Sie legen ihre Finger punktgenau dahin, wo es Radfahrern bei ihrem alltäglichen Départ wehtut. Es gibt keine oder nur schlechte Baustellenumfahrungen für Radler. Falschparker auf Radwegen scheinen dem Ordnungsamt kaum ein Schulterzucken wert zu sein. Und Ampelschaltung richten sich allein am Autoverkehr aus. Radler müssen entweder an jedem zweiten Licht halten oder mit hängender Zunge Tempo machen.
Es hat sich auch etwas gebessert
In den vergangenen zwei Jahren habe sich Düsseldorf allerdings gebessert, stellt der ADFC fest. „Vor allem die Arbeit an einem durchgängigen Radhauptnetz zeigt, dass Verwaltungsspitze und Stadtregierung das Thema mittlerweile systematisch angehen.“ Dies sei von den Befragten auch deutlich honoriert worden. Dennoch müsse man sich die Ergebnisse sehr genau ansehen, um beim nächsten Klimatest im Jahr 2018 besser abzuschneiden, fordert Lerke Tyra.
Die Wunschliste des ADFC: mehr Tempo-30-Zonen, Fahrradstraßen, radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen und bessere Fahrradabstellanlagen.