Düsseldorf: Im Oktober wird die dritte Umweltspur eingerichtet
Voraussichtlich mit dem Beginn der Herbstferien am 14. Oktober wird in Düsseldorf mit der Einrichtung der dritten Umweltspur zwischen Südpark und Nordstern begonnen. Oberbürgermeister Thomas Geisel und Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke sind überzeugt von dem Erfolg der Umweltspuren, auch wenn viele Kritiker dagegen wettern. Durch die Umweltspuren soll ein drohendes Dieselfahrverbot für die Düsseldorfer Innenstadt abgewendet werden.
Nord-Süd-Achse kommt
Am 28. August hatte der Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA) die Einrichtung eines Teilbereichs der dritten Umweltspur beschlossen. Als Sonderfahrspur darf sie von Bussen, Fahrrädern, Taxen, elektrisch betriebenen Fahrzeugen sowie Fahrzeugen mit drei oder mehr Insassen befahren werden. Zwischen Südpark und Nordstern wird nun in den Herbstferien als weiterer Verkehrsversuch eine Umweltspur errichtet. Diese Nord-Süd-Verbindung im Hauptverkehrsnetz mit 40.000 Fahrzeugen pro Tag und 24 Bussen in der Stunde ist zum Teil Bestandteil des Radhauptnetzes. Nach Einrichtung der Umweltspur reduziert sich die Hauptverkehrsachse in Teilbereichen auf nur eine Fahrspur für den Autoverkehr. Der erste Abschnitt beginnt in Höhe des Südparks hinter der A46-Ausfahrt Düsseldorf-Zentrum und führt über die Werstener Straße, Witzel-, Mecum- und Ersamusstraße bis zur Corneliusstraße. Der zweite Teil verläuft auf der Kaiser- und Fischerstraße zwischen der Stern- und der Homberger Straße. Eine Vorlage zu den restlichen Abschnitten der dritten Umweltspur soll im November in den OVA eingebracht werden.
Die dritte Umweltspur ist deutlich länger als die beiden anderen und wird schrittweise errichtet
Der Oberbürgermeister ist vom Erfolg der Umweltspuren überzeugt: "Wir haben in Düsseldorf zahlreiche Projekte für eine Verkehrswende mit sauberer Luft in Arbeit. Die Umweltspuren sind eines davon. Ziel ist es, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu vermeiden und die Luftqualität auf besonders stark belasteten Straßenabschnitten zu verbessern. Damit setzen wir auch ein Zeichen: Vorfahrt für eine klimaschonende Mobilität."
"Im Rahmen des Testbetriebes sollen die Verbesserung der Luftschadstoffbelastung, die Auswirkungen auf die Fahrzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel und die Leistungsfähigkeit des Kraftfahrzeugverkehrs bestimmt sowie Praxiserfahrungen im Zusammenspiel der freigegebenen Verkehrsarten gesammelt werden. Wir achten dabei besonders darauf, dass die Radfahrer sicher auf den Sonderspuren fahren können und dass der öffentliche Nahverkehr dort störungsfrei läuft“, erläuterte Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke.
Verkehrsversuche über ein Jahr
Auf der Merowingerstraße stadteinwärts und auf der Prinz-Georg-Straße in beide Fahrtrichtungen bestehen die Umweltspuren bereits seit Ostern. Für ein Jahr laufen die Spuren im Testbetrieb und ein begleitende Analyse soll Entscheidungsgrundlage für die Weiterführung sein. Die Ergebnisse von Verkehrsbeobachtungen, Verkehrszählungen und Befragungen werden aktuell ausgewertet und liegen voraussichtlich Ende November vor.
Die Stadt muss handeln
Die Einrichtung der Umweltspuren soll ein Beitrag zur Verkehrswende und der Verbesserung der Luftqualität in Düsseldorf sein. Neben den Vorgaben des Luftreinhalteplans, der bei Nichteinhaltung ein Dieselfahrverbot zu Folge haben kann, will die Stadt etwas gegen den drohenden Verkehrsinfarkt unternehmen. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke betont, die Verwaltung sei mit der Entwicklung geeigneter Maßnahmen beschäftigt. So soll es kurzfristig Gespräche mit den Nachbarstädten und -Kreisen über ein Konzept für mehr Park&Ride Parkplätze geben, um mehr Pendler für Busse und Bahnen zu begeistern. Die Landstromversorgung der Hotelschiffe am Rhein soll künftig verpflichtend sein und die Rheinbahn wird ihren Fuhrpark weiter mit schadstoffarmen Fahrzeugen aufrüsten. Im Green-Mobility-Plan hat die Stadt sich die Optimierung ihres Parkraummanagements und der Innenstadtlogistik, die Umsetzung von Mobilitätsstationen und die Beschleunigung des ÖPNV durch intelligente Schaltung der Lichtzeichenanlagen auf die Agenda geschrieben.
Fotos: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert