Düsseldorf: Moderne Technik im alten Tunneln – die Rheinbahn rüstet um
In der Nacht von Sonntag (7.4.) auf Montag (8.4.) wird es ernst bei der Rheinbahn. Denn die Vorbereitungen zur Umstellung der Tunneltechnik sind abgeschlossen und in der Nacht wird der Hebel umgelegt. Kunden, die keine Bahnen zwischen 18 Uhr am Sonntag und Betriebsbeginn am Montag in den alten Tunneln im Bereich der Heinrich-Heine-Allee nutzen, werden kaum etwas von der Umstellung merken. Wer dann unterwegs ist, muss den Schienenersatzverkehr nutzen.
Relais klackerten laut an der alten Schalttafel im Technikraum an der Heinrich-Heine-Allee, sie wird bald nicht mehr gebraucht
Die Technik in den modernen Tunneln der Wehrhahnlinie ist bereits nach neuestem Standard eingebaut. Nun sollen die alten Tunnel ebenfalls modernisiert werden. Seit drei Jahren bereiten die Mitarbeiter die Umstellung vor. Die alte Zugsicherungstechnik, die Stellwerke, die Weichen und Fahrstraßen stammen aus den 1980-er Jahren. Damals wurde alles so eingerichtet, dass sie Fahrer automatisiert durch die Tunnel geführt wurden. Sie müssen nur im Notfall eingreifen und übernehmen das eigenständige Fahren erst, wenn die Bahn die Tunnelbereiche wieder verlassen hat.
Projektleiter Uwe Kietzmann zeigt die neuen Überwachungsterminals
Mit der neuen Technik müssen die Fahrer und Fahrerinnen selber Gas geben und fahren. Eine umfangreiche Sicherungstechnik überprüft sie dabei und ahndet Fehlverhalten sofort. Damit dies reibungslos funktioniert wurden 17 Kilometer neue Kabel verlegt und über 31,5 Millionen Euro investiert. Für die Kunden der Rheinbahn unsichtbar verstecken sich neue und alte Technik in den den Katakomben der Heinrich-Heine-Allee. Hinter verschlossenen Türen lange Gänge, Schächte, Kabel, Rechner. Auch das Stellwerk verbirgt sich hier, das die Fahrstraßen und Weichen für die U-Bahnen im alten Tunnel legt.
Zukünftig werden in den alten und neuen Tunneln die Fahrer die Züge selber steuern. Dabei zeigen Signale die Fahraufträge für die Fahrer an, wie bei den Ampeln im Straßenverkehr – in den bekannten Farben Rot, Gelb und Grün. Würde ein Fahrer ein rotes Signal nicht beachten, wird die Bahn sofort zwangsgebremst.
Bis alle Fahrzeuge auf die neue Technik umgestellt sind, werden die beiden Systeme bis zum Jahr 2024 parallel laufen. Bis dahin soll auch in Duisburg die Zugsicherung umgestellt sein. Die neuen HF6-Fahrzeuge sind bereits mit der neuen Technik ausgestattet.
170.000 Meter kabel sind neu verlegt worden
Sperrung des alten Tunnels
In der Nacht von Sonntag, 7. April ab 18 Uhr, auf Montag, 8.4. gegen 4 Uhr, kommt es zu einer Vollsperrung des alten Tunnels. Einige U-Bahn-Linien können schon ab 17 Uhr nicht mehr durch den Tunnel fahren.
Für die U-Bahn-Linien U74 bis U79 wird in dieser Nach ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Wehrhahn-Tunnel (Linien U71, U72, U73 und U83) ist von der Sperrung nicht betroffen.
Die Änderungen im Detail
Linien U74 und U76: Die Bahnen enden ab etwa 18 Uhr, von Lörick und Krefeld kommend, bereits an der Haltestelle „Belsenplatz“, wenden und fahren wieder zurück. Von Holthausen kommend, fahren die Bahnen ab der Haltestelle „Werstener Dorfstraße“ über die Strecke der Linie U79 und enden an der Haltestelle „Universität Ost/Botanischer Garten“. Von dort fahren sie auch wieder zurück in Richtung Holthausen. Ab der Haltestelle „Südpark“ können die Fahrgäste die Linien U71, U73 oder 704 nutzen, um in die Innenstadt zu fahren. Auf dem gesperrten Abschnitt zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Werstener Dorfstraße“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse sind für beide Linien als Linie U74 gekennzeichnet und halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.
Linie U75: Die Bahnen enden ab etwa 18 Uhr, aus Neuss kommend, bereits an der Haltestelle „Belsenplatz“, wenden und fahren wieder zurück. Von Eller kommend, enden die Bahnen bereits an der Haltestelle „Lierenfeld Betriebshof“, wenden und fahren wieder zurück.
Auf dem gesperrten Abschnitt zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Lierenfeld Betriebshof“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.
Linie U78: Die Bahnen können ab 20 Uhr auf der gesamten Strecke nicht mehr fahren und werden durch Busse ersetzt. Die Ersatzbusse sind als Linie E gekennzeichnet fahren auf dem kompletten Linienweg zwischen den Haltestellen „Hauptbahnhof“ und „MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord“. Sie halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.
Linie U79: Die Bahnen fahren ab 20 Uhr, aus Duisburg kommend, ab der Haltestelle „Freiligrathplatz“ eine Umleitung über die Strecke der Linie U78 und enden an der Haltestelle „MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord“. Von dort aus fahren sie auch wieder zurück in Richtung Duisburg. Auf dem Abschnitt zwischen den Haltestellen „MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord“ und „Hauptbahnhof“ sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse sind als Linie E gekennzeichnet fahren auf dem kompletten Linienweg der Linie U78 zwischen den Haltestellen „Hauptbahnhof“ und „MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord“. Sie halten in der Regel an den Stadtbahn-Haltestellen oder an einer Ersatzhaltestelle am rechten Rand der Fahrbahn.
Sperrung in Duisburg beachten: Wegen Bauarbeiten in Duisburg von Freitag, 5. April, 20 Uhr, bis Montag, 8. April, 4 Uhr, sind auf der Linie U79 zwischen den Haltestellen „Duisburg Hauptbahnhof“ und „Düsseldorf Wittlaer“ Busse statt Bahnen im Einsatz.
Alternativen: Fahrgäste können für Fahrten zwischen Neuss, Duisburg, Meerbusch oder Krefeld und Düsseldorf Hauptbahnhof auch die S-Bahnen nutzen, für Fahrten aus und nach Eller außerdem die Linien 705, 721 und 722. Für Fahrten zwischen Hauptbahnhof und Belsenplatz ist die Linie 834 eine mögliche Alternative.
Information
Die Rheinbahn legt rund 2.000 Handzettel mit allen wichtigen Informationen in den KundenCentern und an der DB-Info im Hauptbahnhof aus, online sind die Informationen als pdf-Datei unter www.rheinbahn.de zu finden. Zusätzlich sorgen rund 40 verschiedene Durchsagen in den Bahnhöfen und Fahrzeugen sowie 120 Aufkleber an den Ausgängen der U-Bahnhöfe für die richtige Orientierung. An den Knotenpunkten „Heinrich-Heine-Allee“ und „Hauptbahnhof“ sind 15 Mitarbeiter als Ansprechpartner für die Fahrgäste im Einsatz.
Dadurch, dass Busse statt Bahnen im Einsatz sind, kann es zu Verspätungen und Wartezeiten kommen. Im Bereich der Tunneleinfahrten und Rampen in Höhe Kennedydamm, Tonhalle, Ronsdorfer Straße und Kaiserslauterner Straße kann es durch die nächtlichen Arbeiten zum Abbau der alten Komponenten kurzzeitig laut werden.