Düsseldorf Autobahn: Neun von 22 Verkehrstoten im Jahr 2017 durch abgelenkte Lastwagenfahrer
Die Düsseldorfer Polizei will im Jahr 2018 verstärkt die Lastwagenfahrer kontrollieren. Lkw-Fahrer seien 2017 für jeden zweiten tödlichen Verkehrsunfall auf den Autobahnen rings um Düsseldorf verantwortlich gewesen, sagte Frank Kubicki, Leiter der Direktion Verkehr, bei der Vorlage der Düsseldorfer Verkehrsstatistik 2017. Für neun von 22 Unfalltoten auf den Autobahnen rings um Düsseldorf gingen auf das Konto von Lastwagenfahrern.
Polizeipräsident Norbert Wesseler kündigte „intensive Schwerlastkontrollen…in kurzen Intervallen“ an: „Bei allem Verständnis für die Berufskraftfahrerinnen und-fahrer, die unter vielfachem Zeitdruck stehen und lange Strecken Tag für Tag zurücklegen müssen – sie werden zu einer erheblichen Gefahr, wenn sie sich nicht an die Regeln halten oder sich während der Fahrt mit anderen Dingen beschäftigen.“
Lkw an nahezu jedem zweiten Unfall beteiligt
Frank Kubicki lieferte das alarmierende Größenverhältnis dazu nach: Lkw hätten einen Anteil von 10 Prozent am Verkehrsaufkommen, seien aber an mehr als 42 Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt. Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle auf Autobahnen rings um Düsseldorf um 40 auf 14.383 Verkehrsunfälle im Jahr 2017 an.
Leichte Verbesserung innerorts
Die Düsseldorfer Polizei kann 2018 ihre Aufmerksamkeit auf den Berufsverkehr konzentrieren, weil die Zahl der Unfälle im Stadtgebiet leicht zurückging. Sie sank von 30.372 im Vorjahr auf 29.623. Die Zahl der schwer verletzten Menschen sank von 337 auf 296 im Stadtgebiet von Düsseldorf. Ob Kinder, junge Erwachsene oder Senioren – in allen besonders beobachteten Gruppen gingen die Unfallzahlen zurück. Die Zahl der Verkehrstoten innerhalb der Stadt blieb konstant zum Vorjahr bei neun Menschen.
Miese Moral der Verkehrsteilnehmer
Kritik äußerte Kubicki an der Moral der Verkehrsteilnehmer. Sie sei „auf einem steigend schlechten Niveau“. Im zurückliegenden Jahr versuchten innerhalb von Düsseldorf 6.753 Fahrerinnen und Fahrer eine Verkehrsunfallflucht und gingen damit ein hohes Risiko ein, deswegen zusätzlich bestraft zu werden. Denn die Polizei gibt die Aufklärungsquote mit 67,6 Prozent an. Auch außer Orts stieg die Zahl der Unfallfluchten; hier um 6,3 Prozent auf 1.687 bei der Polizei registrierte Vorfälle.
Beim Blick auf die Unfallschwerpunkte in Düsseldorf zeigt sich eine Verschiebung in der zweiten Hälfte der gefährlichsten zehn Orte. Dringender Handlungsbedarf besteht auf der Friedrichstraße, die durch ihre abstrusen Fahrbahnschwenks den größten Sprung hinein unter die Top Ten der gefährlichsten Punkte Düsseldorfs gemacht hat.
Die zehn Unfallschwerpunkte in Düsseldorf (in Klammern: 2016)
1 (1) Nordstern mit 197 Unfällen
2 (3) Mörsenbroicher Ei mit 146 Unfällen
3 (4) Nordfriedhof mit 123 Unfällen
4 (2) Worringer Platz mit 114 Unfällen
5 (6) Am Wehrhahn/Worringer Straße/Aderstraße/Schirmerstraße mit 108 Unfällen
6 (5) Südring/Völklinger Straße mit 66 Unfällen
7 (31) Friedrichstraße/Herzogstraße mit 65 Unfällen
8 (13) Ratinger Tor/Straße/Frietz-Roeber-Straße/Hofgartenrampe/Maximilian-Weyhe-Allee/Heinrich-Heine-Allee mit 64 Unfällen
9 (23) Ernst-Reuter-Platz/Corneliusstraße/Hüttenstraße/Karl-Rudolf-Straße/Berliner Allee/Luisenstraße/Aderstraße mit 62 Unfällen
10 (16) Erkrather Straße/Ronsdorfer Straße mit 60 Unfällen