Rheinbaderöffnung: Düsseldorf hat ein 50-Meter-Schwimmbecken – zumindest zeitweise
Feierlich wurde am Samstag (2.4.) das neue Schwimmbecken mit 50-Meter-Bahn im Düsseldorfer Rheinbad eröffnet. Doch da dort auch der Breitensport stattfinden soll, steht die 50-Meter-Bahn nur zeitweise zur Verfügung. In der übrigen Zeit sind parallele Bahnen mit 25 Meter Länge eingerichtet.
Multifunktionsbad
Die Sportstadt Düsseldorf feiert den 15,7 Millionen Euro teuren Neubau und betont die nun besten Bedingungen für den Schwimm- und Wasserballsport im Schwimmleistungszentrum am Europaplatz. Doch der Schwerpunkt des neuen Bades liegt in seiner Multifunktionalität. Das bedeutet, dass der ursprüngliche Plan eines Schwimmleistungszentrums sich nun mit dem Breitensport arrangieren muss. So steht die 50 Meter lange Strecke nur morgens zwischen 6 und 8 Uhr und abends nach 17 Uhr zur Verfügung. Da das neue Becken 25 Meter breit ist, wird in der übrigen Zeit eine Unterteilung in 25 Meter Bahnen eingerichtet. Dies soll dem Schulsport und dem Breitensport Schwimmmöglichkeiten bieten. Nebenan steht weiter das alte 33×25 Meter große Becken zur Verfügung.
Vor den beiden Schwimmhallen gibt es auch noch den Freibadbereich am Rheinbad, Foto: Stadt Düsseldorf
Wettkämpfe, nur mit eingeschränkter Besucherzahl
Bei der Eröffnungsfeier betonen abseits der Reden die Schwimmvereine, dass sie froh über das neue Bad sind und sich die neuen Trainingszeiten erst einmal einschleifen müssen. Viele Schwimmer wünschen sich die Möglichkeit auf der 50-Meter-Bahn zu trainieren und erwarten gespannt die Verteilung der Wasserzeiten. Aber klar ist auch, dass die Durchführung von internationalen Wettkämpfen schon an den fehlenden Besucherplätzen scheitern wird. Selbst bei Deutschen Meisterschaft werden die vorhandenen 400 Besucher-Plätze nicht ausreichen. Aber die Wasserballspiele der Bundesliga werden im neuen Becken stattfinden und die Bezirksmeisterschaften im Schwimmen sind dort für Anfang Juni terminiert.
Vertreter der Schwimmvereine und des Leistungssports schwammen die ersten 100 Meter bei der Eröffnungsfeier
Panzerband für den Architekten
Die Architekten haben im Bad neueste Technik verbaut und bei der Einrichtung auf Barrierefreiheit auch für blinde Menschen geachtet. So funktionieren Türen und Lichtquellen per Bewegungsmelder und auf den Hinweisschildern befinden sich auch Angaben in Brailleschrift. In den Duschen sorgt eine Schaltung dafür, dass sie selbst bei Nichtbenutzung alle 12 Stunden spülen, um Legionellen vorzubeugen. Ob es Spaß oder Ernst war, kann der Architekt Reinhardt Eule selber wohl am bestens beurteilen: Als Dank wurde im bei der Einweihung eine Rolle Panzerklebeband überreicht – damit hätte die Belegschaft bereits viele Stellen erfolgreich geflickt und damit zur rechtzeitigen Fertigstellung beigetragen.
Brailleschrift für blinde Schwimmgäste auf den Hinweistafeln
Fakten zum Neubau der Halle mit 50-Meter-Becken am Rheinbad
> 50-Meter-Halle: circa 37 Meter Breite, 66 Meter Länge, 9 Meter Höhe
> Hallengröße: 3.506 Quadratmeter
> 50-Meter-Becken: 25 Meter Breite und 50 Meter Länge
> Edelstahlbecken: fasst 2.770 Kubikmeter Wasser
> Barrierefreier Ausbau
> Wettkampfkategorie "B" bis zu Deutsche Meisterschaften
> Tribünenanlage für bis zu 400 Zuschauerinnen und Zuschauer (190 fest; 210 temporär)
> Separate Erschließung für Zuschauer an der Südwestseite
> Multifunktionsraum für Sportler und Gäste
> Hubwand zur Unterteilung des Beckens in zwei Wasserflächen
> Optische Integration in die Nachbarschaft und Bezug zur Arena
> Öffentlicher Badebetrieb auf den 50-m-Bahnen: wochentags von 6 bis 8 sowie von 17 bis 19 Uhr, am Wochenende von 8 bis 15 Uhr
> Öffentlicher Badebetrieb auf den 25-m-Bahnen: wochentags von 8 bis 14 Uhr