Trotz guter Leistung – Düsseldorfer Basketballer unterliegen Schwelm mit 89:98
Trotz Leistungssteigerung verloren die ART Giants das erste Spiel unter ihrem neuen Trainer Kevin Magdowski am Samstag (18.1.) in der heimischen Comenius-Halle. Gegen den Tabellenführer aus Schwelm endete das intensive Spiel mit 89:98.
Der neue Mann an der Linie
Vor dem Spiel gegen die EN Baskets Schwelm präsentierten die ART Giants ihren neuen Chef-Trainer. Der 42-jährige Kevin Magdowski übernimmt die Aufgaben des zurückgetretenen Jonas Jönke zunächst bis zum Saisonende. Magdowski leitete zuletzt die Mannschaft des luxemburgischen Erstligisten BBC Sparta Berbrange, kennt sich aber auch im deutschen Basketball aus. 2017 trainierte der gebürtige Berliner das ProA-Team Phoenix Hagen. „Ich bin überzeugt von dem Projekt in Düsseldorf und kenne die Personen, die im Hintergrund arbeiten. Ich merke, dass die Jungs das Herz am richtigen Fleck haben und alles für diesen Verein tun wollen“, erklärte der neue Head-Coach an der Düsseldorfer Seitenlinie. Nach nur zwei Trainingseinheiten schickte Magdowski sein Team erstmals aufs Feld und bekam es direkt mit dem Spitzenreiter der ProB zu tun.
Co-Trainer Abd Elhadi Saou (li.) übernahm in der vergangen Woche nur Kurz das Team, am Freitag wurde bereits die Verpflichtung von Kevin Magdowski bekannt gegeben
Starke Giants schocken Spitzenreiter
Der Tabellenführer der BARMER 2.Basketball Bundesliga ProB kam überhaupt nicht gut ins Spiel. Viele Würfe prallten vom Ring ab und landeten in den Händen der Düsseldorfer. Quadre Lollis setzte sich unter dem Korb stark durch und bescherte seinem Team die ersten Punkte. Auch Faton Jetullahi fand sich schnell auf dem Feld zurecht und versenkte seinen Drei-Punkte-Wurf im Netz (8:4). Doch die Schwelmerberappelten sich und Neu-Trainer Kevin Magdowski brachte Jamal Smith auf den Court. Der Heimkehrer eroberte den Ball zurück, bediente Jetullahi, der erneut jenseits der Dreierlinie zum Wurf ansetzte und die Führung ausbaute (21:10). Als Smith den Ball dann selbst ins Netz beförderte stand die Comenius-Halle Kopf (25:11). Das erste Viertel gehörte klar den Gastgebern, die dem Tabellenführer keine Chance ließen und sich den Frust von der Seele warfen (25:13).
Faton Jetullahi kann Montrael Scott umspielen
Das Abschlusspech wechselt die Seiten
Das zweite Viertel gestaltete sich allerdings überhaupt nicht nach dem Geschmack des gebürtigen Berliners Magdowski. Mit einem Dreier von Nikita Khartchenkov kamen die Schwelmer zurück auf die Anzeigetafel. Für die Giants war im zweiten Viertel so gut wie nichts zu holen, weil sie sich zu viele Fehler im Aufbauspiel leisteten und Pech im Abschluss hatten. David Knudsen drehte unter dem Korb auf und half seinen EN Baskets Schwelm auf drei Punkte ranzukommen (27:24). Kurz vor der Halbzeitpause fingen sich die Gastgeber und gingen mit einer 34:29-Führung in die Kabine. Dabei hatte erneut Jamal Smith mit sieben Punkten seinen Anteil.
Quadre Lollis mit einem Korberfolg
Das wilde dritte Viertel
Ein wildes Spiel bekamen beide Fanlager nach dem Seitenwechsel zu sehen. Beide Defensivreihen zeigten sich nicht von ihrer besten Seite und so fiel ein Korb nach dem anderen. Die Gäste übernahmen durch zwei erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe die Führung (34:35). Auf Seiten der Düsseldorfer gab sich Quadre Lollis spielfreudig und wurfsicher. Mit neun Punkten im dritten Viertel hatte er großen Anteil an der guten Offensivleistung seines Teams. Bei den Schwelmern erwischte Montrael Scott einen Sahne-Tag. Der US-Amerikaner traf aus allen Lagen und war für Madgowskis Defense nicht zu stoppen. Auf der Gegenseite glich Brady Rose mit seinem Treffer zum 68:68 aus. „Ich glaube ich habe noch nie 41 Punkte in einem Viertel kassiert. Aber auch wir haben 34 Punkte erzielt. Das könnte das ereignisreichste Quarter der ProB-Geschichte gewesen sein“, ordnete Giants-Coach Kevin Magdowski das Hin und Her im dritten Viertel ein, das die Schwelmer mit 68:70 beendeten.
John Wilkins und Dario Fiorentino im Zweikampf
Scott und Knudsen machen den Sack zu
Zum Start des letzten Viertels jubelten die Anhänger der ART Giants, weil John Wilkins zuerst den Ausgleich erzielte und sein Team anschließend durch einen Dreier in Führung brachte (73:70). Doch dann übernahm der Spitzenreiter wieder das Spielgeschehen. David Knudsen und Montrael Scott bewiesen, dass ihr Trainer Falk Möller auf das richtige Pferd setzte. Scott erhöhte auf 75:81. Die Giants schmissen nochmal alles in die Waagschale. Nach schönem Zusammenspiel mit Brady Rose bediente Jetullahi Jamal Smith, der per Alley oop auf 78:85 stellte. Trotz dieses schönen Spielzugs schafften es die Giganten nicht mehr das Ruder rumzureißen und verloren die Partie mit 89:98.
Der neue Giants-Coach bescheinigte seiner Mannschaft an diesem Tag viel richtig gemacht zu haben: „Das war heute eine große Show von Schwelm, deshalb kann ich der Mannschaft in gewissen Bereichen keinen großen Vorwurf machen. Wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, was wir in Sachen Intensität in der Verteidigung rausholen können. Auch taktisch haben wir sehr diszipliniert agiert, aber dann hat Schwelm auf höchstem Level gespielt.“
Der nächste Kracher steht vor der Tür
„Auf dieser Leistung müssen wir aufbauen. Wir sind tabellarisch unter Druck und müssen sofort kommen“, betont Magdowski die Wichtigkeit des nächsten Spiels. Am kommenden Samstag (25.1., um 19:30 Uhr) steht das Auswärtsspiel bei den WWU Baskets Münster an. Um gegen den Sechsten der ProB zu bestehen und den ersten Sieg 2020 einzufahren, müssen die Rheinländer an ihrer Defense arbeiten.
Punkte ART Giants Düsseldorf: Smith (24), Jetullahi (14), Rose (14), Lollis (13), Möller (4), Jeuschede (2), Wilkins (14), Kehr (4), Giddens, Galvez Braatz
Fotos: Norbert Schulz