Düsseldorf: Vom Winde verweht und doch ein Erfolg – das Biwak der Prinzengarde
Hauptakteurin des „Biwak des Korps“, dem größten rheinischen Gardetreffen der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf, war unerwartet eine Frau. Sturmtief Victoria machte die Rot-Weissen Herren am Sonntagmorgen ordentlich wuschig, denn bei angesagten Sutrmböen sagte man vorsichtshalber die Veranstaltung im geplanten Rahmen ab. Doch das Bier war kalt, die Erbsensuppe gekocht und die Garden zum Teil schon in Montur – so traf man sich trotzdem und es wurde ein anderes Biwak, bei dem alle viel Spaß hatten.
Einzug der Prinzengarde
In den vergangenen Jahren gab es bereits Schnee und Regen, aber auch viel Sonne beim größten rheinischen Gardetreffen, das bereits 49. Mal von der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf organisiert wurde. Abgesagt werden musste es noch nie und daher taten sich die Verantwortlichen am Sonntagmorgen auf dem Rathausplatz auch schwer mit ihrer Entscheidung. Doch Sicherheit ging vor, so wurde die große Bühne abgebaut, die Garden über die Sturmlage informiert und dann einfach improvisiert. Denn so ganz ohne Biwak wollte Präsident Dirk Kemmer doch nicht. Zumal sein Garde ja bereits angetreten war.
"Wir sind stolze Prinzgardisten" heißt es bei der Prinzengarde – seit Sonntag mit dem Zusatz "und trotzen jedem Sturm"
An die medizinische "Ölung" der Stimmbänder war auch gedacht
Viele der Garden bekundeten klar „wir kommen trotzdem auf ein Bier vorbei“. Schnell wurde in der windgeschützteren Ecke vor den Rathausstufen eine Plattform als Mini-Bühne errichtet, die Technik aufgebaut und schon konnte es mit musikalischer Unterstützung losgehen.
Die Feldküche war schnell in Betrieb genommen
Im Bierwagen war es für die Crew auch stürmsch, denn die Gäste hatten Durst
Auf Tänze und Solomariechen wurde verzichtet, dafür war das Kopfsteinpflaster auf dem Marktplatz nicht geeignet. Das sorgfältig geplante Programm war zwar vom Winde verweht, aber bis zum Nachmittag gab es immer wieder spontane Programmpunkte mit den zahlreichen Garden, die sich den Besuch bei der Prinzengarde nicht nehmen ließen.
Natürlich hatte sich auch die Prinzengarde Blau-Weiss nicht vom Wind abhalten lassen
Als Praktikant dabei: Ataman Yildirim, der Obernarr des neuen muslimischen Karnevalvereins „Orient-Okzident Express“, mit seinem Lehrmeister Walter Schuhen
Die Öcher Penn waren ebenso vertreten wie die Prinzengarde Blau-Weiß, die Tonnengarde, die Prinzengarde Ratingen samt Prinzenpaar und die Gerresheimer Bürgerwehr. Für Rot-Weiss-Präsident Dirk Kemmer gab es noch eine Ehrung: Die Aachener ernannten ihn zum Oberst Fähnrich der Reserve.
Trotz Wind hatten sie es über den Rhein geschafft: Die Niederkasseler Tonnengarde
Nicole Lindecke begeisterte gemeinsam mit der Rheinische Garde Blau-Weiß die zahlreichen Gäste auf dem Rathausplatz und auch der rot-weisse Nachwuchs fehlte nicht. Alle 46 Kinder der Garde zogen auf. Da tanzen nicht möglich war, griff kurzerhand die Venetia des vergangenen Jahres, Emily Bätzel, zum Mikrofon und sang ihr Sessionslied.
Da der Tanz von Prinz Ben und seiner Venetia Denise ausfallen musste, griff Ex-Venetia Emily zum Mikro, Foto: Karina Hermsen
Nachdem das Düsseldorfer Prinzenpaar davon gehört hatte, dass das Biwak in veränderter Form doch läuft, ließen es sich Prinz Axel I. und seine Venetia Jula mit ihrer Adjutantur nicht nehmen, ihren angekündigten Besuch wahr zu machen. Gemeinsam mit einer Abordnung des CC grüßten sie die immer größer werdende Gästeschar vor dem Rathaus. Der älteste Karnevalsverein Düsseldorfs, der AVDK, überraschte die Prinzengarde schließlich mit ganz besonderen Gästen. Sie zogen mit einer großen Abordnung der Prinzen-Garde der Stadt Köln von 1906 auf.
Das Musikprogramm bestritten die Rot-Weissen bestens selber
Das Fazit: Strahlende Gesichter bei der Prinzengarde über das stürmische, aber bestens gelungene 49. Rheinische Gardetreffen. Und die Hoffnung, dass die „stürmischen Wetterfrauen“ sich nun ausgetobt haben und es an Karneval nur Konfetti-Böen gibt.
Die KG Düsseldorfer Radschläger bildete auf der Bolker Straße das Spalier für die antretenden Garden