Düsseldorf ist dienstags jeck: Der AVDK feiert sein 17 mal elfjähriges Jubiläum
Gut, man muss Köln mögen. Dann ist es auch beim Allgemeinen Verein der Karnevalsfreunde, AVDK, schön. Denn zum 17 x 11-jährigen Jubiläum (für Multiplikations-Schwache: 187) kommen von Bernd Stelter bis Querbeat alle Auftretenden aus der verbotenen Stadt. Dienstagssitzung des AVDK im Maritim am Flughafen – los geht’s.
Guido Catz nachdenklich: "Wir lassen uns den Karneval nicht verbieten!"
Klang das nach Kritik an Köln? Moment, Time out. Bei aller Liebe zu den Düsseldorfer Bands: Sowas wie Brings haben wir halt nicht in der Stadt. Deswegen leihen wir uns die Schottenröcke ab und an, um einen Saal zu rocken. Das Stimmungsleasing gefällt dem (weiblichen) Publikum. Dem ist es ziemlich egal, woher die Jungs kommen. Sie tanzen vor der großen Bühne mit LED-Werbewand.
Die Sache mit der Armlänge
Die Armlänge. Okay, sagt Guido Cantz in seiner Büttenrede ohne Bütt, wenn es nach der Kölner Oberbürgermeisterin Reker geht, dann schunkeln wir nicht mehr, sondern tanzen nur noch Sirtaki. Neben den ganzen Pointen wurde Cantz an einer Stelle ernst: Den Karneval dürfe sich der Rheinländer von nichts und niemandem madig machen lassen. Tolerant sein und Spaß haben – das macht das Rheinland aus.
1800 Gäste feierten bei der Jubiläumssitzung des AVDK
Als dann am frühen Mittwochmorgen Querbeat auf den Tischen zum Finale auf den Tischen stand, freuten sich 1800 Gäste, dass sie diesen Dienstag eine Auszeit vom Alltag genommen haben. Der Allgemeine Verein der Karnevalsfreunde, AVDK, wurde 1829 gegründet. Damals hatte Düsseldorf rund 50.000 Einwohner, gehörte aber damit zu den 25 größten Städten. Sowohl die preußische als auch die französische Obrigkeit hatte so ihre Probleme mit dem Karneval. So wurde 1810 in Düsseldorf per Polizeiverordnung die Sperrstunden zu Karneval aufgehoben („die drei tollen Tage“), doch Maskierungen waren strikt verboten. Als sich das nicht durchhalten ließ, erlaubten die Herrscher die Gründung des AVDK – wohl auch, um das chaotische Treiben zu kanalisieren und besser beobachten zu können, wie viel Kritik an den Herrschenden geäußert wurde.
Das Tanzkorps Höppemötzjer aus Köln